Bewässert wird es von der
Save,
Gimone, dem Arrats, Gers, der
Baise mit der Losse und Lausso, sämtlich Zuflüssen der
Garonne,
dann der Douze,
Midouze und dem Arros mit
Bouès, welche dem
Adour zuströmen. Wegen ihrer Wasserarmut müssen mehrere der genannten
Flüsse
[* 4] aus der im
DepartementOberpyrenäen entspringenden wasserreichen
Neste durch einen
Kanal gespeist
werden. Das
Klima
[* 5] ist gesund und gemäßigt. Die
Temperatur fällt im
Winter manchmal unter -10° C.; die
Kälte dauert indessen
nur wenige
Wochen, und
Schnee
[* 6] ist selten.
Die
Bevölkerung,
[* 7] welche 1881: 281,532
Seelen betrug und sich in den letzten Jahrzehnten konstant verminderte (1861: 298,931),
treibt vorzugsweise
Ackerbau, obschon der
Boden meist mittelmäßig ist und wenig reichliche
Ernten gibt. Hauptprodukte sind:
Weizen,
Mais,
Hafer,
[* 8]
Flachs und
Raps. Vom Gesamtareal kommen 3050 qkm auf Ackerland, 979 auf
Weinberge, 560 auf
Wiesen, 532 auf
Wälder und 200 auf
Heideland. Die
Weinberge liefern reichliches, aber meist mittelmäßigesGewächs (jährlich
gegen 2 Mill.
hl), daher sehr viel
Wein in
Branntwein verwandelt wird (eau-de-vie de Condomois oder d'Armagnac, nach dem
Kognak
der beste).
(spr. schähr), linker Nebenfluß der Garonne, entspringt aus der Hochfläche von
Lannemezan am Fuß der Pyrenäen, fließt nach N. über Auch und Lectoure und mündet 170 km lang bei Layrac.
(spr. schähr), Departement in Südwestfrankreich, besteht aus den gascognischen Landschaften
Armagnac, Astarac, Condomois u. a., grenzt im N. an Lot-et-Garonne, im T. an Haute-Garonne und Tarn-et-Garone, im S. an Hautes-
und Basses-Pyrenées und im W. an Landes, hat 6280,31, nach Berechnung des Kriegsministeriums 6290 qkm, (1891) 261 084 E. (darunter 6399 Ausländer),
d. i. 41 auf 1 qkm und eine Abnahme von 4,84 Proz. gegen 1886. Gers zerfällt in die 5 Arrondissements Auch, Condom, Lectoure,
Lombez und Mirande mit 29 Kantonen und 465 Gemeinden.
Hauptstadt ist Auch. Das Land ist durch die Vorhöhen der Pyrenäen kleinern Teils hügelig, im übrigen
flach, von der Save, Gimone, dem Arrats, Gers, der Baïsse, Zuflüssen der Garonne, ferner vom Adour mit Douze, Midour und Arros
bewässert, von denen mehrere wegen allzugroßer Wasserarmut aus der wasserreichen Reste durch einen Kanal gespeist werden
müssen. Das Klima zeigt sich im ganzen gemäßigt. Schnee ist selten und der Frost hält nicht an. Regen
fällt reichlich (900 mm). Der Boden, zur Hälfte dem Ackerbau gewidmet, giebt keine reichliche, doch dem Bedarf genügende
Ernte.
[* 10] 1891 wurden auf 146 502 ha 1 449 387 hl Weizen und auf 34 973 ha 517 212 hl Hafer geerntet.
Guter Wein wird in geringer, schlechter in großer Menge erzeugt (1891 auf 96 940 ha Weinpflanzungen 1 538 393,
1881-91 im Durchschnitt 1 074 680 hl). Letzterer liefert jedoch den Armagnacbranntwein. Die
Wälder (meist Laubholz) haben keine große Ausdehnung.
[* 11] Gartengewächse werden in Menge gezogen. Das Mineralreich giebt wenig
Ausbeute. Metalle fehlen gänzlich. Das Departement besitzt viele Heilquellen, davon die namhaftesten
Castéra-Verduzan, Barbotan, Lavardens, Bassones und Masca. Haupterzeugnisse der Industrie sind Branntwein, Maßgefäße und Gerberwaren.
Der Kanton
[* 12] St. Clar ist Mittelpunkt der Bandfabrikation. Der Handel führt viel Vieh nach den angrenzenden Departements und
Spanien
[* 13] aus. Das Departement hat 1 Lyceum und 2 Colleges. -
Vgl. Jacquot, Description géologique et agronomique
de département du Gers (2 Bde., Par.
1871-73): Joanne, Géographie du département du Gers (ebd. 1881).