mediatisierte Reichsgrafschaft im bad.
Kreis
[* 2]
Offenburg,
[* 3]
Amtsbezirk
Lahr,
[* 4] 140 qkm (2,5 QM.) groß, mit der
Burgruine Hohengeroldseck
, wo seit dem 12. Jahrh. die
Herren von Hohengeroldseck
, das mächtigste Adelsgeschlecht
der
Ortenau, residierten. Nach ihrem Aussterben (1634) wurden die heimgefallenen
Lehen vom
Kaiser den
Grafen von Cronberg
übertragen. 1705 fiel
Geroldseck
als österreichisches
Lehen an die
Freiherren von der
Leyen, die 1711
Grafen, 1806 souveräne Rheinbundfürsten, 1815 aber
mediatisiert wurden und ihre Souveränitätsrechte an
Österreich
[* 5] überließen, das sie 1819 an
Baden
[* 6] abtrat
(s.
Leyen).
Vgl.
»Diplomatische Geschichte des
Hauses Geroldseck«
(Frankf. u. Leipz. 1766).
mediatisierte Reichsgrafschaft im Amtsbezirk Lahr des bad. Kreises Offenburg, von 125 qkm
Flächenraum mit 4600 E., hat ihren Namen von der 10 km im NO. von Lahr auf einem steilen Bergkegel gelegenen, von den Franzosen 1697 zerstörten
Burg Geroldseck
, welche, zum Unterschied von andern Schlössern dieses Namens, z. B. am Neckar, in den Vogesen und bei Kufstein, Hohengeroldseck
genannt wird, und als deren Besitzer seit dem 12. Jahrh. die Grafen von Geroldseck
bekannt sind. Diese erweiterten
ihre Besitzungen durch die angrenzenden Herrschaften Lahr und Mahlberg, welche jedoch, in der Folge wieder abgetrennt, an
die Grafen von Mörs und Saarwerden kamen.
Die Grafschaft Geroldseck
zählte seit der Kreiseinteilung des Reichs anfangs als schwäb. Kreisstand, später
aber wurde sie zu Vorderösterreich gerechnet. Ihre Besitzer hatten beim Reichstage ihren Platz auf der schwäb. Grafenbank.
Als 1634 der alte Grafenstamm ausstarb, machte der Markgraf von Baden, als Schwiegersohn des letzten Grafen, auf die Erbfolge
Anspruch, erhielt jedoch, zumal da er mit der Erbtochter keine Kinder erzeugte, nur die Allodien, während
der Kaiser die heimgefallenen Lehne, d. h. die Grafschaft in ihrer spätern Gestalt, an die Grafen von Cronenberg verlieh. Als
auch diese 1704 ausstarben, kam Geroldseck
an seine gegenwärtigen Besitzer, die Freiherren und nachherigen Grafen von der Leyen, welche 1806 souveräne
Rheinbundsfürsten wurden. Zufolge der Wiener-Schluß-Akte mußten sie aber 1815 Geroldseck
an Österreich überlassen,
das es 1819 an Baden abtrat.-
Vgl. Pragmatische Geschichte des Hauses Geroldseck
(Frankf. u. Lpz. 1766).
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