Stadt in der hess.
Provinz
Starkenburg,
Kreis
[* 3]
Groß-Gerau, am
Rhein und an der
Eisenbahn
Darmstadt-Hofheim der
Hessischen Ludwigsbahn, hat ein
Amtsgericht, eine schöne kathol.
Kirche,
Wälle und
Gräben, ein Denkmal
Peter
Schöffers, der
hier geboren war, Stärkefabrikation, Dampfmühlen,
Schiffahrt, einen guten Rheinhafen, besuchte
Wochenmärkte
und (1885) 3562 meist kathol. Einwohner. In der
Nähe die
Kapelle Mariä
Einsiedel, wohin alljährlich 2. Juli eine große
Wallfahrt
stattfindet. - Gernsheim
kommt schon 773 vor, besaß einen
Königshof, der zu Ende des 9. Jahrh. vom
Erzbischof von
Mainz
[* 4] dem
Kloster
Lorsch überlassen wurde und im 13. Jahrh. an Kurmainz zurückfiel. Gernsheim
erhielt 1356
Stadtrechte und war 1465-1502 an
Katzenelnbogen und
Hessen
[* 5] verpfändet; 1689 ward es von
Melac zerstört, 1802 wurde es von Kurmainz an
Hessen abgetreten.
Friedrich,
Komponist, geb. zu
Worms,
[* 6] wurde seit 1849 in
Frankfurt
[* 7] a. M. durch
Rosenhain im Klavierspiel und von J. C.
^[Johann
Christian]
Hauff in der
Komposition unterrichtet und vollendete seine
Ausbildung
von 1852 an im
Konservatorium zu
Leipzig.
[* 8] 1861 nach
Saarbrücken
[* 9] als Musikdirektor berufen, wirkte er hier bis 1865, worauf
er die
Stelle eines
Lehrers der
Komposition und des Klavierspiels am
Konservatorium in
Köln
[* 10] annahm. Hier
zeichnete er sich auch als
Komponist, besonders für
Kammermusik, aus und bewährte sich als
Dirigent verschiedener
Gesangvereine.
Nach
Bargiels Weggang von
Rotterdam
[* 11] (1874) wurde an dessen
Stelle dahin berufen. Von seinen
Kompositionen, welche durchweg den
gewandten Tonsetzer erkennen lassen, sind anzuführen: eine
Symphonie, zwei
Klavierquartette, eine
Violin-
und eine Violoncellsonate, ein
Streichquartett, ein Klavierquintett, ein Klavierkonzert, kleinere Klavierstücke und die Chorwerke:
»Salve regina«,
»Salamis«,
»Wächterlied«,
»Römische
[* 12] Leichenfeier« (für Männerchor und
Orchester) u. a.