Gernrode
,
im Mittelalter Geronisroth, später Gerenrot, Stadt im
Kreis
[* 2]
Ballenstedt des Herzogtums
Anhalt,
[* 3] 6 km im W. von
Ballenstedt und unweit von
Suderode, am Fuße des Unterharzes, in 224 m Höhe, unmittelbar unter dem
wegen seiner herrlichen Aussicht vielbesuchten
Stubenberg, an den
Nebenlinien
Frose-Quedlinburg der
Preuß. Staatsbahnen
[* 4] und
Gernrode
-Hasselfelde (40,6 km) der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn, hat (1890) 2670 (1215 männl., 1455 weibl.)
meist evang. E., Post,
Telegraph,
[* 5] eine romanische, ehemalige Stiftskirche (10. Jahrh., 1859 restauriert), flach
gedeckte dreischiffige
Basilika
[* 6] mit Querschiff, zwei
Chören, deren westlicher im 12. Jahrh. umgebaut ist und zwei runden
Türmen,
eins der merkwürdigsten
Denkmäler mittelalterlicher
Baukunst;
[* 7]
Kur- und Kaltwasserheilanstalt;
ferner Fabrikation von Zündhölzern, Gewehren und Fruchtsäften;
Ziegelei, Steinbrüche,
Gips- und Kalkbrennereien und bedeutenden Obstbau.
Gernrode
wird als Kurort und
Sommerfrische viel besucht (1892: 2530 Kurgäste).
Das ehemalige Frauenstift Gernrode
wurde 960 von Gero
(s. d.), Markgrafen der Ostmark, gegründet und
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