Gottfried Albrecht, Botaniker, geb. 8. (19.) Dez. 1773 zu Riga, studierte seit 1792 Medizin und Naturwissenschaft
in Jena, wo er mit Batsch die Jenaer Naturforschergesellschaft gründete, und ging 1795 nach Würzburg, um sich der medizinischen
Praxis zu widmen. 1796 studierte er in Kiel Botanik und praktizierte dann als Arzt in der Heimat zuerst auf
dem Lande, dann in Petersburg, seit 1800 in Wolmar (Livland). 1802 ging er als Professor der Naturgeschichte nach Dorpat, legte
dort den botanischen Garten an, bereiste 1803 Esthland, 1804 Finnland zu botanischen Zwecken u. starb 16. (28.)
Nov. 1809.
Wilhelm, luther. Theolog und Missionsschriftsteller, geb. 3. April 1840 zu
Gardelegen, Schüler des Stralsunder Gymnasiums, studierte in Erlangen, wirkte 1865-67 als Missionar unter den Tamulen in Ostindien,
erhielt darauf eine Anstellung als Pfarrer in Spechtsbrunn (Sachsen-Meiningen) und lebt seit 1886 als Kirchenrat
und Superintendent in Wasungen. Er schrieb die Lebensbilder einiger Missionare: »J. Ph. ^[Johann Philipp] Fabricius« (Erlang. 1865),
»Ziegenbalg und Plütschau, die Gründungsjahre der Trankebar-Mission« (das. 1868),
»Christ. Friedr. Schwartz« (das. 1870);
»Die
Kirche der Thomaschristen« (Gütersloh 1877);
»Heinr. Melch. Mühlenberg, Patriarch der lutherischen Kirche Nordamerikas« (Allentown
1881);
»Altenstein, Fichte und die Universität Erlangen« (Erlang. 1889) u. a. Auch gab er O. Grauls »Kural
of Tiruvalluver« (Leipz. 1865),
Barth. Ziegenbalgs »Genealogie der Malabarischen Götter« (Madras 1867),
in tamulischer Sprache
die »Evangelienpostille« von Fabricius und die alttestamentlichen »Apokryphen«, ferner gemeinsam mit Professor Wann und Schmucker
die neue erweiterte Ausgabe der »Nachrichten von den vereinigten deutschen
evangelisch-lutherischen Gemeinen ^[richtig: Gemeinden] in Nordamerika« (Allentown 1886) heraus.