Germanium
,
chem. Zeichen Ge, Atomgewicht 72,3, ein Metall, dessen Existenz und Eigenschaften, die zwischen denen des Siliciums und des Zinns stehen, von Mendelejew auf Grund des Periodischen Systems als Ekasilicium bereits vorausgesagt waren, bis es 1886 von Winkler als integrierender Bestandteil des auf der Grube Himmelsfürst-Fundgrube bei Freiberg [* 2] vorkommenden Minerals Argyrodit (s. d.) entdeckt wurde. Das daraus abgeschiedene Metall schmilzt bei 900°, ist bei dieser Temperatur ziemlich flüchtig und zeigt beim Erkalten große Neigung zur Krystallisation.
Das spec. Gewicht ist 5,469. Seine
Krystalle gehören dem regulären
System an. Es ist ungemein spröde, grauweiß und hat
sehr schönen Metallglanz.
Beim Erhitzen in der Lötrohrflamme verbrennt es unter Ausstoßung eines weißen
Rauchs. Von Salzsäure wird das Germanium
nicht, von Königswasser dagegen leicht gelöst. Ebenso löst es sich
in Salpetersäure und in heißer konzentrierter Schwefelsäure
[* 3] sowie in schmelzendem Kalihydrat. Seine spec. Wärme
[* 4] ist zwischen 0 und
100° 0,0737, also seine
Atomwärme 5,33. Im kompakten Zustande ist es in trockner wie feuchter Luft unveränderlich;
selbst bei
Glühhitze
bedeckt es sich nur mit einer dünnen Oxydschicht.
Von seinen
Verbindungen sind die folgenden bis jetzt dargestellt: Germanium
oxydul, GeO;
Germaniumoxyd
, GeO2;
Germanium
sulfür,
GeS;
Germanium
sulfid, GeS2;
Germanium
chlorür, GeCl2;
Germanium
chlorid, GeCl4;
Germanium
bromid, GeBr4;
Germanium
jodid,
GeJ4;
Germanium
fluorid, GeF4;
Germanium
chloroform, GeHCl3;
Germanium
äthyl,
Ge(C2H5)4.
Auch im
Euxenit (s. d.) ist das Germanium
aufgefunden worden.