Geppert
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Karl Eduard, Philolog, geb. zu Stettin, [* 2] studierte von 1829 an in Breslau, [* 3] Leipzig [* 4] und Berlin, [* 5] habilitierte sich 1836 an letzterer Universität und wurde 1846 zum außerordentlichen Professor daselbst ernannt;
starb Er veröffentlichte: »Über das Verhältnis der Hermannschen Theorie der Metrik zur Überlieferung« (gegen Hermann, Berl. 1835);
»Darstellung der grammatischen Kategorien« (das. 1836);
»Über den Ursprung der Homerischen Gesänge« (Leipz. 1840, 2 Bde.);
»Die Götter und Heroen der Alten Welt« (das. 1842);
»Die altgriechische Bühne« (das. 1843) u. a. Später dem römischen Theater, [* 6] insbesondere den Plautinischen Dramen, sich zuwendend, suchte er auch in praktischem Sinn das Interesse für diese Dichtungen zu erwecken, indem er (1844-48 und wiederholt 1859-68) öffentliche Aufführungen derselben veranstaltete und von mehreren (»Trinummus«, »Curculio«, »Menaechmi«, »Rudens«) Ausgaben mit gewandter metrischer Übersetzung veröffentlichte.
Seine exegetisch-kritischen Arbeiten, wie: »Über den Codex Ambrosianus und seinen Einfluß auf die Plautinische Kritik« (Leipz. 1847),
»Über die Aussprache des Lateinischen im ältern Drama« (das. 1858) u. a., sind hauptsächlich gegen Ritschl und dessen Schule gerichtet und im ganzen als verfehlt zu bezeichnen. Auf Grund des Codex Ambrosianus in Mailand [* 7] besorgte er weitere Ausgaben Plautinischer Stücke, so der »Captivi« (1859),
des »Truculentus« (1863),
»Poenulus« (1864),
der »Casina« (1866) etc., und schloß mit seinen »Plautinischen Studien« (Berl. 1870-71, 2 Hefte) dieses Gebiet seiner Thätigkeit. Noch veröffentlichte er: »Chronik von Berlin« (Berl. 1837-42, 3 Bde.) und »Reiseeindrücke aus Spanien« [* 8] (das. 1873), die Frucht eines Ausflugs nach der Pyrenäenhalbinsel.