Gepard
(Jagdleopard, Jagdtiger, Cynailurus Wagl.), Untergattung der Raubtiergattung Katze [* 2] (Felis L.), gewissermaßen den Übergang zu den Hunden bildend, Tiere mit katzenartigem Kopf und Schwanz, hohen, hundeartigen Beinen, nicht ganz zurückziehbaren, daher sich abnutzenden Krallen, rauhem, struppigem, buntem Pelz mit mähnenartig verlängertem Haar [* 3] am Nacken und Vorderrücken und bis auf die zusammengedrückten Eckzähne katzenartigem Gebiß. Der Tschitah (Cynailurus jubatus Schreb.), mit sehr kleinem, fast hundeartig gestrecktem Kopf, licht gelblichgrauem, schwarz und braun gestecktem, namentlich auf dem Rücken langem und struppigem Pelz, wird 1 m lang, mit 65 cm langem Schwanz, über 60 cm hoch.
Der afrikanische Gepard
(Fahhad, C. guttatus Herrm.)
ist mähnenlos, orangegelb, am
Bauch
[* 4] weiß und ungefleckt, etwas hochbeiniger als der vorige. Er findet
sich in
Afrika,
[* 5] während der
Tschitah das ganze südwestliche
Asien
[* 6] bewohnt; er ist ein echtes Steppentier, zeigt in seinem
Wesen fast so viel
Ähnlichkeit
[* 7] mit den
Hunden wie mit den
Katzen
[* 8] und nährt sich von mittelgroßen und kleinen
Wiederkäuern, welche er durch
List erbeutet. Man hat ihn für die
Jagd abgerichtet und benutzt ihn in
Persien
[* 9] und
Ostindien
[* 10] allgemein,
oft in zahlreichen
Meuten.
Der deutsche
Kaiser
Leopold I. jagte mit zwei Geparden
, die er vom türkischen
Sultan erhalten hatte. Auch in
Abessinien wurde
der Gepard
früher als Jagdtier benutzt, und noch jetzt thun dies die Araber der nördlichen
Sahara. Die Zähmung
macht so gut wie keine Mühe, das
Tier ist gemütlich wie ein
Hund und wird ungemein zahm. Man setzt dem Gepard
zur
Jagd eine
Haube
auf und führt ihn auf einem zweiräderigen
Karren,
[* 11] auch wohl auf dem
Pferd,
[* 12] mit sich, bis
man in die
Nähe
eines
Rudels
Wild gekommen ist, auf welches dann der enthaubte Gepard
losgelassen wird.
In den zoologischen
Gärten hält er sich
selten längere Zeit, er verkümmert selbst bei bester
Pflege.