Georg
Wilhelm
,
Herzog von
Braunschweig-Lüneburg, geb. zu
Herzberg als zweiter Sohn des
vorigen, gelangte 1648 in den
Besitz des Fürstentums
Braunschweig-Calenberg nebst Göttingen,
[* 2] während sein ältester
Bruder
Christian
Ludwig die Fürstentümer
Braunschweig-Celle und Grubenhagen übernahm. Nach dem
Tode des letztern erhielt Georg Wilhelm
1665 infolge
eines
Vergleichs das Fürstentum Celle,
[* 3] wohingegen
Calenberg, Göttingen und Grubenhagen seinem
Bruder,
dem
Herzog
Johann
Friedrich, zufielen.
Aus besonderer Zuneigung zu seinem jüngsten
Bruder Ernst
August hatte er sich 1658 diesem gegenüber feierlich verpflichtet,
sich niemals zu vermählen, auch bewirkte
er, um dessen Vermählung mit der Prinzessin
Sophie, der Tochter des Kurfürsten
Friedrich V. von der Pfalz, zu ermöglichen, von den Calenbergischcn
Ständen eine namhafte
Erhöhung der
Apanage desselben. Später jedoch trat Georg Wilhelm
in eine nahe
Verbindung mit Eleonore d'Olbreuse, der Tochter eines franz.
Emigranten,
die auf seinen Wunsch 1674 durch
Kaiser
Leopold I. zur Reichsgräfin von Harburg
[* 4] und Wilhelm
sburg erhoben wurde und mit der
er sich 1676 unter Zustimmung seines
Bruders, des
Herzogs Ernst
August, vermählte.
Zuvor hatte er in einem besondern
Vertrage die Erbfolge seines
Bruders und dessen Nachkommen in seinem Fürstentume auch für
den Fall ausdrücklich anerkannt, daß ihm in seiner
Ehe noch
Söhne geboren werden sollten. Dieser
Ehe entstammte eine 1666 geborene
Tochter
Sophia Dorothea (s. d.), die Gemahlin des Kurprinzen von Hannover,
[* 5] spätern
Königs
Georg I. von
Großbritannien.
[* 6]
In dem
Kriege gegen
Frankreich 1674 und 1675 stand Georg Wilhelm
treu zu
Kaiser und
Reich und suchte
in diesem
Sinne auch auf die übrigen welfischen Fürsten einzuwirken. An der
Spitze seiner
Truppen nahm
er an der
Schlacht an der Conzer
Brücke
[* 7] (s. Conz) sowie an der Erstürmung
Triers rühmlichen Anteil. Georg Wilhelm
starb Mit
ihm erlosch die Linie
Braunschweig-Celle, die Besitzungen kamen an das nunmehrige Kurhaus Hannover.