Geodäsie
Teil der praktischen
Geometrie, beschäftigt sich zunächst mit der Bestimmung der
Lage von
Punkten auf der
Erde, um hieraus
die Gestalt der Erdoberfläche für rein wissenschaftliche oder praktische
Zwecke, wie Kartierung und
Aufnahme, zu erforschen.
Man unterscheidet: höhere Geodäsie
, welche die unmittelbare Bestimmung der Erdoberflächengestalt
(s.
Gradmessung)
[* 2] sowie die genaue Ermittelung der
Lage von
Punkten der Erdoberfläche als Grundlage für die Aufgaben der
Landesvermessung
(s. d.) zum
Zweck hat.
Die höhern geodätischen
Arbeiten bedürfen der feinsten
Instrumente sowie der umfassendsten mathematischen Grundlagen. Die
niedere Geodäsie
beschäftigt sich mit der Bestimmung von
Punkten innerhalb kleinerer Erdräume, wobei sie je
nach
Zweck und Verhältnissen die Erdoberfläche als eine
Ebene annimmt oder auch in summarischen
Kontrollen und
Korrekturen
die
Resultate der höhern Geodäsie
berücksichtigt. Die höhere Geodäsie drückt die
Lage der
Punkte durch
Zahlen, die niedere auch wohl
durch
Zeichnung aus.
Geodät, derjenige, welcher sich mit Geodäsie
beschäftigt, wobei gewöhnlich die höhere
Geodäsie
gemeint ist. Der gewöhnliche Feldmesser, der sich mehr mit der niedern Vermessungskunst beschäftigt,
wird
meist auch
Geometer, der mit der
Aufnahme (s. d.) beschäftigte gewöhnlich speziell Topograph, der mit der
Triangulierung (s. d.) eines
Landes beauftragte
Geodät vielfach
Trigonometer genannt.