Gentile
da Fabriano (spr. dschen-), ital. Maler, geboren zwischen 1360 und 1370 zu Fabriano in der Mark Ancona, scheint bei Allegretto Nuzi von Gubbio gelernt zu haben. Er war an vielen Orten Italiens thätig, in den Marken und Umbrien, in Bari, Pisa, Siena etc., meist aber in Florenz, wo er 1422 in die Malergilde aufgenommen wurde, Venedig und Rom. In Florenz und Toscana wirkte er in den 20er Jahren des 15. Jahrh.; sein bedeutendstes Bild dieser Epoche ist die Anbetung der Könige (in der Kunstakademie). Um 1430 folgte er dem Ruf des Papstes Martin V. und schmückte die Kirche San Giovanni in Laterano zu Rom mit Fresken aus dem Leben Johannes des Täufers sowie die Fensterzwischenräume mit Prophetenfiguren. In Santa Maria Nuova zu Rom malte er über dem Grab des Kardinals Adimari eine Madonna mit Heiligen, die Michelangelo des Lobes würdig erachtete. Darauf ging er nach Venedig, wo er für ein Bild der Seeschlacht bei Pirano die Patriziertoga sowie eine lebenslängliche Pension von einem Dukaten täglich erhielt. Die letzten Jahre seines Lebens brachte er wieder in Rom zu, wo er gegen 1450 starb. Das einzige noch von ihm erhaltene Freskobild befindet sich im Dom von Orvieto. Außerhalb Italiens finden sich nur sehr wenige Werke Gentiles; das Museum in Berlin besitzt eine auf Goldgrund in Tempera gemalte Anbetung der Madonna mit dem Kinde durch die Heiligen Nikolaus und Katharina und das Stifterpaar. Gentile da Fabriano verstand seine Köpfe fein zu beseelen; seine Bilder haben einen anmutigen Charakter und sind verständig, wenn auch ohne Schwung komponiert und mit Liebe durchgeführt.