Genthal
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Ober Hasle). 2200-840 m. Rechtsseitiges Nebenthal zum
Gadmenthal, in das es durch eine zwischen der
Planplatte u. dem Achtelsassgrätli (dem W.-Ende der
Gadmerflühe) eingeschnittene tiefe
Schlucht 3 km onö. über
Innertkirchen
ausmündet. Steigt auf eine Länge von 12 km nach NO. an und erweitert sich zu oberst zu der grossen
Engstlenalp. Ein bei
Mühlethal von der Sustenstrasse abzweigender Saumweg durchzieht das Genthal
und die
Engstlenalp und führt
weiterhin über den
Jochpass nach
Engelberg.
Das schöne Genthal
wird beiderseits von hohen Felswänden begleitet, an denen einige kleine
Gletscher hängen; es ist reich
an Alpweiden und hat auch stellenweise noch kleine
Ahorn-,
Buchen- und Eichenbestände. Zu beiden Thalseiten
zahlreiche
Wasserfälle, von denen besonders die der Achtelsassbäche oder des Jungibrunnen (2½ Stunden über
Innertkirchen),
die an den
Gadmerflühen aus 7-9 Quellen entspringen, bemerkenswert sind. Gleich unterhalb der
Engstlenalp bildet auch der
Thalbach, das
Genthalwasser, einen schönen Fall.
Im Thal stehen einige wenige Gruppen von
Hütten, die blos
im Sommer bewohnt sind.
Bekannt ist das Genthal
durch seine Eisenerze, die früher auf der
Planplatte, an der
Erzegg und am
Balmeregghorn ausgebeutet
worden sind. Alle diese Betriebe wurden aufgegeben, als das in
Mühlethal an der Sustenstrasse bestehende
Schmelzwerk geschlossen wurde. An den Hängen der
Planplatte die von der Volksüberlieferung mit Zwergen bevölkerten
Höhlen
von
Baumgarten und (tiefer unten)
Arni. Im zweiten Villmergerkrieg 1712 zogen Waadtländer Truppen zum
Schutz der Bernergrenze
durch das Genthal
hinauf zur
Engstlenalp, wo sie sich festsetzten und wo an zwei Sonntagen Feldgottesdienst gehalten
wurde.