Gensichen
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Otto Franz, Bühnendichter, geb. zu Driesen in der Neumark, studierte 1865 bis 1868 zu Berlin [* 2] erst Mathematik, dann Philosophie und klassische Philologie, promovierte daselbst 1869 und war in der Folge an verschiedenen Zeitschriften als politischer und feuilletonistischer Schriftsteller thätig. Im J. 1874 wurde er zum Dramaturgen und artistischen Leiter des Wallner-Theaters in Berlin ernannt, doch legte er 1878 die Stelle nieder und lebt seitdem als unabhängiger Schriftsteller in Berlin. Für die Bühne schrieb er: »Gajus Gracchus«, Trauerspiel (Berl. 1869);
»Der Messias«, Trilogie (das. 1869, 3 Bde.);
»Danton«, Tragödie (das. 1870);
»York«, Schauspiel (das. 1871);
die Lustspiele: »Minnewerben« (das. 1871) und »Blitzableiter« (das. 1872, 2. Aufl. 1877);
die Trauerspiele: »Ajas« (das. 1873),
»Robespierre« (das. 1873) u. »Erloschene Geschlechter« (das. 1874);
die Schauspiele: »Euphrosyne« (das. 1878),
»Phryne« (das. 1878) u. »Frau Aspasia« (das. 1883);
das einaktige Stück »Was ist eine Plauderei?« (das. 1874);
die Komödien: »Der Leuchter« und »Wiedergewonnen« (beide 1879) und das mit gutem Erfolg aufgeführte Lustspiel »Die Märchentante« (1881).
Außerdem veröffentlichte Gensichen:
»Gedichte« (Berl. 1869; 3. Aufl.
u. d. T.: »Spielmannsweisen«, 1876);
»Sechs Kriegslieder« (das. 1870);
»Vom deutschen Kaiser«, Zeitgedichte (1.-4. Aufl., das. 1871);
»Berliner [* 3] Hofschauspieler. Silhouetten« (das. 1872);
»Aus sonnigen Fluren«, Märchenstrauß (das. 1874);
»Studienblätter«, kultur- und litterarhistorische Skizzen (das. 1881);
»Felicia, ein Minnegesang« (das. 1882) und »Frauenlob« (das. 1885).