Gemeinschaft
der
Heiligen (lat.
Communio oder
Communicatio sanctorum) folgt im apostolischen
Glaubensbekenntnis auf das
Bekenntnis zur »heiligen
, katholischen
Kirche«, vielleicht (nach dem
Text:
»Credo ecclesiam, sanctorum communicationem«) um auszudrücken,
inwiefern dieselbe Glaubensgegenstand sei, nämlich nicht als menschliches
Produkt, als äußere Gemeinschaft der
Ordnungen und Einrichtungen, sondern
als vom
Heiligen
Geist beseeltes Gesamtleben, darin jeder
Gläubige als solcher seinen
Zusammenhang mit allen andern
durch alle
Zeiten und
Räume zu finden gewiß ist. In diesem
Sinn hat namentlich
Luther die
Kirche
gern als Gemeinschaft
definiert (»eine heilige
Gemeine«, »ein heiliges Häuflein und
Gemeine auf
Erden eitler
Heiligen,
unter Einem
Haupte Christo durch den
Heiligen
Geist zusammenberufen, in Einem
Glauben,
Sinn und
Verstand, mit mancherlei
Gaben,
doch einträchtig in der
Liebe, ohne
Rotten und
Spalten«). Die reformierten
Symbole lassen eine unsichere Behandlung dieses Gegenstandes
erkennen und stimmen entweder, wie das helvetische, mit dem lutherischen
Begriff überein, oder fassen,
wie der
Heidelberger Katechismus, die Gemeinschaft
als einen selbständigen
Begriff, der dogmatisch die
Teilnahme aller
Glieder
[* 2] des Leibes
Christi an den vom
Haupt ausgehenden
Kräften und
Gaben, ethisch ihr auf wechselseitige
Förderung gerichtetes Verhalten bestimmt.