(Xanthopsie), Störung des Sehvermögens, bei welcher helle Gegenstände gelblich erscheinen, tritt nach innerlicher
Verabreichung von Santonin ein, indem letzteres die violett empfindenden Nervenfasern der Netzhaut zuerst erregt (vorübergehendes
Violettsehen) und dann lähmt (Violettblindheit), so daß nun infolge des Ausfallens des Violett das weiße Licht gelb wird.
Das Gelbsehen bei Gelbsucht ist wahrscheinlich nur eine Folge der Gelbfärbung der durchsichtigen Teile des Auges
durch Gallenfarbstoff.
Xanthopsie, diejenige Störung des Sehvermögens, bei der alle hellen Gegenstände gelblich gefärbt erscheinen;
sie findet sich bisweilen bei der Gelbsucht (s. d.) und wird hier wahrscheinlich von der Gelbfärbung der durchsichtigen
Augenmedien bedingt. Auch nach dem Genusse des Santonins (s. d.)
tritt ein. Diese merkwürdige Santoninwirkung ist im wesentlichen als Violettblindheit aufzufassen, indem durch die Einwirkung
des Santonins auf die Sehnervenausbreitung in der Netzhaut die violett empfindenden Nervenfasern zuerst erregt, dann vorübergehend
ermüdet oder gelähmt werden; in der That geht dem Gelbsehen zunächst immer ein kurzes Stadium des Violettsehens
voraus.