Titel
Geißler
,
1) Johann Martin Friedrich, Kupferstecher, geb. 1778 zu Nürnberg, [* 3] Schüler Heinrich Guttenbergs, bildete sich vorzugsweise in Paris, [* 4] wo er von 1803 bis 1814 verweilte. Seine Hauptblätter sind: die Seitenthür des Kölner [* 5] Doms zu Boisserées großem Werk (1837);
das Innere der Lorenzkirche zu Nürnberg, nach Ainmüller;
Nürnberg, von der Freiung aus gesehen, nach Wilder;
das Sebaldusgrab von P. Vischer, nach Reindel;
die Heimkehr von der Fremde, nach Berghem;
der Weg durch den Buchenwald, nach Ruisdael;
eine
Landschaft mit alten
Eichen, nach
Wynants. Er radierte auch
nach eignen
Zeichnungen. Geißler
starb in
Nürnberg.
2) Heinrich, Mechaniker, geb. zu Igelshieb (Meiningen), [* 6] erlernte daselbst die Glasbläserkunst, kam früh nach München, [* 7] wo er seinen technischen Fähigkeiten mancherlei allgemeine und spezielle wissenschaftliche Kenntnisse hinzufügte, und ließ sich nach einem achtjährigen Aufenthalt in Holland, wo ihn die Regierung mit mechanisch-wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte, 1854 in Bonn [* 8] nieder, um namentlich unter Leitung Plückers in seinem Fach fortzuarbeiten. Seine damals gegründete Werkstätte chemischer und physikalischer Apparate erlangte bald ¶
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Weltruf. Er war auf dem Gebiet der physikalischen Mechanik ein außerordentlich fruchtbarer Erfinder und lieferte den Forschern die vortrefflichsten Instrumente und Hilfsapparate. Seine hervorragendste Leistung ist die Erfindung der nach ihm benannten Röhren, [* 10] an welche sich die Neuerfindung der Quecksilberluftpumpe [* 11] knüpft. Zur Untersuchung der alkoholhaltigen Flüssigkeiten konstruierte er das Vaporimeter. 1868 ernannte ihn die Universität Bonn zum Doktor honoris causa. Er starb in Bonn.