Geilfuß,
Georg, Historiker, geb. zu Lampertheim im Großherzogtum Hessen, studierte Mathematik und Naturwissenschaften in Gießen, wurde aber 1835 in eine Untersuchung wegen Teilnahme an der Burschenschaft verwickelt und floh nach Straßburg, wo er seine Studien an der Akademie fortsetzte. Auch von hier weggewiesen, fand er 1836 in der Schweiz eine Zuflucht und erhielt eine Lehrerstelle in dem zürcherischen Dorf Turbenthal. 1848 wurde er an die höhern Stadtschulen in Winterthur berufen, deren Rektorat er bis 1876 bekleidete. 1872 verlieh ihm die philosophische Fakultät Zürich den Doktorgrad. Er schrieb: »Helvetia, vaterländische Sage und Geschichte«
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(4. Aufl., Zürich 1879),
die populärste aller Schweizergeschichten;
»Joachim v. Watt, genannt Vadianus, als geographischer Schriftsteller« (Winterth. 1865);
»Lose Blätter aus der Geschichte Winterthurs im 16. Jahrhundert« (das. 1867-71);
»Kulturgeschichtliches von Winterthur aus dem 18. Jahrhundert« (das. 1882);
»Leben des Geographen J. M. ^[Jakob Melchior] Ziegler« (das. 1884) und gab eine Reihe älterer Schriften heraus, darunter »H. Bullingers Erzählung des Sempacherkriegs« (das. 1865),
»Briefe von W. D. Sulzer an Wieland, Salomon Geßner, den Maler Anton Graf und den Ästhetiker Sulzer« (das. 1866) u. a. Auch übersetzte er Lemierres »Wilhelm Tell« (2. Aufl., Aarau 1881).