Gehirnschwund
(Atrophie des
Gehirns) ist nicht selten angeboren u. erreicht dann die höchsten
Grade, wie man sie bei angeborner
Gehirnwassersucht oder bei
Mikrokephalie oder gar bei
Anenkephalie beobachtet. Erworbener Gehirnschwund
kommt
in mäßigem
Grad im höhern
Alter sehr häufig vor und kann hier fast als normale Involutionserscheinung gelten, wird aber
auch in frühern
Lebensaltern infolge krankhafter
Prozesse, welche das
Gehirn
[* 2] betreffen, beobachtet. Namentlich
bei Geisteskranken, welche in
Blödsinn verfallen, kommt Gehirnschwund
vor und ist hier die
Folge einer chronischen
Entzündung der Gehirnsubstanz
(s.
Gehirnentzündung, am
Schluß).
Das geschrumpfte Gehirn erscheint fester, blutärmer, seine Häute sind verdickt und wässerig infiltriert, die Furchen tiefer, die Windungen schmal, auch die Hirnhöhlen sind erweitert und mit Wasser gefüllt. Physiologisch äußert er sich durch lähmungsartige, sich allmählich verschlimmernde Zustände, wovon nicht bloß die motorische und sensible Sphäre, sondern auch und zwar ganz vorzugsweise die psychischen Funktionen, Intelligenz, Gedächtnis etc., betroffen werden. Der an sich ist unter allen Umständen ein unheilbarer Zustand.