Gehirndruck
(Compressio cerebri), d. h.
Druck auf die Hirnmasse, entsteht bei Schädelbrüchen, wenn die Knochenstücke
niedergedrückt sind, ferner durch
Geschwülste, welche sich im Innern der Schädelhöhle bilden, sodann
durch größere Blutergüsse,
Wasser- und Eiteranhäufungen innerhalb der Schädelhöhle etc., wodurch der für das
Gehirn
[* 2] bestimmte
Raum anderweitig in Anspruch genommen wird. Gewöhnlich versteht man unter Gehirndruck
die
Summe derjenigen
Symptome, welche
durch die Raumbeengung des
Gehirns hervorgerufen werden,
Kopfschmerz,
Klingen in den
Ohren, Verdunkelung
des Gesichtsfeldes,
Lähmungen und vor allem tiefe
Schlafsucht
(Coma).
Fieber ist beim Gehirndruck
bald vorhanden, bald fehlt es. Eine ärztliche Behandlung des Gehirndrucks
ist nur
in dem
Fall möglich, wo durch die
Trepanation ein niedergedrücktes Knochenstück emporgehoben oder einer Eiteransammlung
im
Schädel Abfluß verschafft werden kann. In neuester Zeit ist es mehrfach gelungen, bei
Blutungen aus
der mittlern Gehirnarterie, welche bei Kopfverletzungen nicht so selten vorkommen, durch die
Trepanation die Blutstillung
zu bewirken, den Gehirndruck
zu beseitigen und
Heilung zu erzielen. In allen andern
Fällen steht der
Arzt dem Symptomenkomplex des Gehirndrucks
hilflos gegenüber.