Geestemünde
,
Hafenort mit Stadtrechten im preuß. Regierungsbezirk Stade, [* 2] Kreis [* 3] an der Mündung der Geeste in die Weser und an der Linie Wunstorf-Bremerhaven der Preußischen Staatsbahn, südlich bei Bremerhaven, hat ein Amtsgericht, eine evangelische und eine kathol. Kirche, ein Progymnasium, eine Navigationsschule, eine Wasserbauverwaltung, ein Artilleriedepot, eine Handelskammer, ein Hauptzollamt, ein Hafen- und Seemannsamt, große Lösch- und Ladedocks, Packhäuser, Magazine, Zollgebäude, 2 Schiffswerften, Maschinenfabriken, Eisengießereien, Dampfmühlen, Segelmacherei.
Seilerei, Schiffszwiebackbäckerei,
Handel mit Seefischen, eine
Garnison (Fußartillerie) und (1885) 4796 Einw. Geestemünde
verdankt
sein Aufblühen dem 1857-63 erbauten
Hafen. Das große Hafenbassin ist 544 m lang, 125 m breit, 8 m tief und hat eine
Schleuse
an der
Weser zur Verschließung desselben. Außerdem bestehen ein Vorhafen und ein besonderer
Hafen für
Petroleumschiffe, ein Holzhafen und
Kanäle.
Alle diese Hafenanlagen nebst denen zu
Bremerhaven stehen unter dem
Schutz bedeutender
Festungswerke an der Wesermündung und befinden sich außerhalb der
Grenzen
[* 4] des deutschen Zollgebiets. 1884 besaß Geestemünde
41 Seeschiffe
mit 46,400
Ton.
Gehalt. Es liefen 763 Seeschiffe ein und aus; der Schiffsverkehr hat sich von 320,768
T.
im J. 1874 auf 361,517 im J. 1884 gehoben. Unter den Einfuhrartikeln nehmen
Petroleum,
Reis,
Holz
[* 5] und
Baumwolle
[* 6] eine hervorragende
Stelle ein. hat mit den nahen
Orten
Geestendorf,
Lehe und
Bremerhaven eine
Bevölkerung
[* 7] von (1885) 40,176
Seelen.