Geburtstag
,
s. Geburtsfest.
Geburtstag
170 Wörter, 1'110 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Geburtstag,
s. Geburtsfest.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Geburtstag,
Geburtsfest oder Wiegenfest, Bezeichnung für den wiederkehrenden Jahrestag der Geburt und dessen
Feier. Bei der Zählung dieses Festes geschieht sehr oft der Irrtum, daß der Tag der Geburt selbst mitgezählt wird, daß man
z. B. den irrtümlich als den 91. Geburtstag
des am geborenen
Kaisers Wilhelm I. bezeichnet, während er doch in der That nur als sein 90. Geburtstag
bezeichnet
werden darf, da der Begriff des Festes (Geburtsfestes) eben auf der Wiederkehr dieses Tags beruht; denn der erste Geburtstag
(das erste
Geburtsfest) ist der erste Jahrestag der Geburt, nicht aber der Tag der Geburt selbst. Der Geburtstag
wurde schon im Altertum festlich
begangen, insbesondere durch Einladung von Verwandten und Freunden, Anlegen Weißer Gewänder, Schmückung
der Laren mit Kränzen u. s. w. Öffentlich feierte man den Geburtstag
berühmter und verdienter
Männer, namentlich der Kaiser; Cäsars und Augustus' Geburtstag
(12. Juli und 23. Sept.) waren sogar im Kalender als ordentliche Festtage angesetzt.
- Bei den Katholiken wird statt des Geburtstag
meist der Namenstag (s. d.)
gefeiert.
(Geburtstag, Wiegenfest), Fest, welches alljährlich am Geburtstag eines Menschen zu dessen Ehren gefeiert wird. Als »erster« Geburtstag kann nicht der Tag der Geburt selbst, sondern nur die erste Wiederkehr dieses Tags, wenn das Kind sein erstes Lebensjahr vollendet hat, gerechnet werden. Schon die Alten pflegten dergleichen Tage feierlich zu begehen. In Gesellschaft von Freunden überließ man sich heitern Scherzen, kleidete sich in weißes Gewand, bekränzte und salbte die Laren, umduftete sie mit Wohlgerüchen und brachte ihnen, besonders dem erwählten Genius, Opfer dar. Frauen wandten sich damit vorzugsweise an Juno. Auch die Geburtstage der Götter, Kaiser und andrer verdienter und angesehener Männer wurden festlich begangen. Die Katholiken begehen statt des Geburtstags meist den Namenstag (s. d.).