Gebetmaschine
(Gebetmühle, Gebetcylinder), ein
Apparat, dessen sich die lamaischen Buddhisten bedienen, um das vorgeschriebene
Gebet myriadenmal wiederholen zu können, wie es die gegenwärtige entartete Priesterlehre verlangt, wenn das
Gebet Erfolg
haben soll. Die Gebetmaschinen
zum Handgebrauch sind
Cylinder von 1-2 dm
Höhe; um eine
Röhre werden Papierstreifen
mit dem aufgedruckten
Gebet gewunden und durch einen cylindrischen Überzug von
Metall,
Holz,
[* 2]
Leder oder
Leinwand zusammengehalten;
durch die
Röhre geht ein
Draht,
[* 3] der in eine hölzerne Handhabe endigt, und mittels Anhängung eines kleinen
Gewichts sind diese
Handexemplare durch eine leichte
Bewegung der
Hand
[* 4] von rechts nach links in steter
Rotation zu erhalten.
Größere Gebetmaschinen
werden (z. B. in
Tempeln) vertikal aufgestellt; die Eisenstange ruht in
Pfannen, ist unten ausgebogen
und wird mittels eines
Strickes in
Bewegung erhalten.
Noch andre werden durch
Wasser und
Wind ohne menschliche Thätigkeit gedreht
und haben dann oft gewaltige
Dimensionen. Das eingeschlossene
Gebet ist ausnahmslos von sechs
Silben und
lautet: »Om mani padme, hum« (»das
Kleinod im
Lotus,
Amen«);
die Sprache [* 5] ist tibetisiertes Sanskrit.
Der
Text ist mittels Holzblöcken,
am liebsten in
Rot, aufgedruckt und in jedem
Cylinder unzähligemal wiederholt. Die Gebetmaschine
heißt
Gesetzes- oder Religionsrad (tibetisch
Tschoskhor, chinesisch Tschhuan, mongolisch Kurdu).