Gaze
(frz., spr. gahse), ursprünglich nach der Stadt
Gaza in
Syrien benannt, wo diese Art Gewebe
[* 2] zuerst verfertigt
wurde, ein lose gewebter, durchscheinender, netzartiger
Stoff aus
Seide,
[* 3]
Baumwolle
[* 4] und Leinen. (S.
Fadengebilde, Bd. 6, S. 516 b.)
Das Gewebe der Gaze
wird entweder in der ganzen
Ausdehnung
[* 5] des
Stücks ausgeführt (glatte Gaze
) oder es dient
nur als
Grund für verschiedenartige, z. B. broschierte
Muster (geblümte oder gemodelte Gaze
), und wird auch häufig teilweise
durch anders gewebte (z. B. taffet- oder atlasartige)
Streifen ersetzt. Die als Kleiderstoff verwendete Seidengaze
(Dünntuch)
wird ganz aus ungekochter
Seide hergestellt; die Fäden liegen in
Kette und Einschlag sehr weit auseinander,
wodurch der
Stoff fein gegittert erscheint; mit Einschlagfäden aus gekochter
Seide heißt die Ware
Gazemusselin. Seidene Stickgaze
ist Seidenstramin (Kanevas), wonach der baumwollene
Stramin oder Kanevas Baumwollgaze
genannt wird.
¶