Gaza
,
altberühmte Stadt in
Palästina,
[* 2] im
Paschalik
Jerusalem,
[* 3] 3 km vom
Meer, an dem
Hügel El Muntar zwischen
Gärten und Kaktushecken gelegen, Sitz eines griechischen und armenischen
Bischofs und als Durchgangsort der zwischen
Ägypten
[* 4] und
Syrien ziehenden
Karawanen namentlich früher ein wichtiger und belebter
Ort von halb ägyptischem
Charakter. Gaza
zählt 16,000
Einw. (darunter eine Anzahl griechischer
Christen), hat 7
Moscheen und ein Serai. - Gaza
(Gasa) war im
Altertum
die südlichste der Fünfstädte Philistäas und unter anderm Schauplatz der Heldenthaten
Simsons. Um 606
v. Chr. eroberte
König
Necho von
Ägypten die Stadt.
Durch Kyros kam sie in die Gewalt der Perser, und unter Kambyses bildete sie einen Hauptsammelplatz seiner Truppen beim Zuge gegen Ägypten. Alexander d. Gr. gelang die Eroberung der Stadt 332 erst nach zweimonatlicher Belagerung; sie erhielt eine starke hellenische Kolonie und ward bald ganz hellenisiert. 312 erlitt hier Demetrios Poliorketes vom ägyptischen König Ptolemäos Lagi eine Niederlage, wodurch in die Gewalt des letztern kam. 96 wurde es vom jüdischen König Alexander Jannäos belagert und verbrannt.
Der römische Feldherr Gabinius baute die Stadt wieder auf; Oktavian schenkte sie Herodes, nach dessen Tod sie zur römischen Provinz Syrien geschlagen wurde und ansehnliche Freiheiten erhielt. Sie blühte dann lange als belebter Handelsplatz und Sklavenmarkt und hielt länger als alle ihre Nachbarn am Heidentum fest. 634 wurde sie von Amru, 1100 von den Kreuzfahrern, 1152 und 1187 von dem Sultan Saladin erobert. Vor ihren Mauern erlitten 1239 die Kreuzfahrer und die drei Ritterorden durch die Chowaresmier sowie der Emir von Damaskus durch die Ägypter und in der Nähe die Mamelucken durch die Türken eine große Niederlage. Unter der Herrschaft der Osmanen verschwand der frühere Wohlstand der Stadt. 1771 wurde sie von dem rebellischen Ali Bei, von den Franzosen unter Kléber erobert.
Vgl.
Stark, Gaza
und die philistäische
Küste
(Jena
[* 5] 1852).