1) (spr. ghe)John, engl. Dichter, geb. 1688 bei Barnstaple
in
Devonshire, widmete sich anfangs dem Handelsstand, ward 1712
Sekretär
[* 2] der Herzogin von
Monmouth, 1714 Gesandter des
Grafen
von
Clarendon zu
Hannover
[* 3] und starb in
London.
[* 4] Er veröffentlichte: »Rural sports« (Lond. 1713),
und »Fables« (1726; neueste Ausg. von
Dobson, 1882),
das Bedeutendste,
was bisher von englischen Dichtern in dieser
Gattung geleistet worden war.
Seine »Beggars' opera« (1728) ward 63mal hintereinander
aufgeführt und verdrängte das bisher herrschende italienische
Lustspiel völlig von der
Bühne. Eine
Fortsetzung derselben, »Polly«, durfte nicht aufgeführt werden, weil der
Hof
[* 5] und der
Erzbischof von
Canterbury sich dadurch beleidigt
¶
mehr
fühlten, brachte aber, auf Subskription gedruckt, dem Dichter die Summe von 1200 Pfd. Sterl. ein. Eine Sammlung seiner »Works«
erschien zuerst London 1722-25 in 6 Bänden (zuletzt 1793 in 3 Bänden und 1806).
»Un mariage sous l'Empire« u. a.,
sind in jeder Beziehung schwächer. Auch mit dem Theater
[* 10] hat sie sich viel beschäftigt und selbst mehrere Stücke geschrieben
(»Le marquis de Pomenars« u. a.), die einen
gewissen Erfolg hatten. Außerdem verfaßte sie eine große Anzahl von Gedichten, Romanzen, Abhandlungen etc., die zum Teil
sehr gerühmt worden sind.
(spr. geh), 1) Winkworth Allan, amerikan. Landschaftsmaler,
geb. zu Boston, zeigte schon als Knabe ein großes künstlerisches Talent und begann seine Studien unter einem
Maler in Westpoint (New York), bildete sich mehrere Jahre in Paris unter Troyon, bereiste hierauf Italien
und ließ sich in Boston nieder, wo er 1877 eine Ausstellung seiner sämtlichen Bilder veranstaltete, über 100 Landschaften
aus Amerika, Frankreich, Holland, Italien und Ägypten, unter denen die der Seeküsten durch ihre Einfachheit und Naturwahrheit
wohl die bedeutendsten sind. Zu den ältern derselben gehören: bei Fontainebleau und der Berg Washington,
zu den spätern: Sonnenuntergang in Cohasset (Massachusetts), der Dogenpalast in Venedig, ein Heiligtum im Wald, Minieh am
Nil, Windmühle in Delft u. a. -
Sein Neffe Walter G. bildete sich in Boston zum Blumenmaler aus, trat 1876 in das Atelier von Bonnat in
Paris und malt seitdem auch Genrebilder.
2) Edward, amerikan. Landschaftsmaler, geb. 1837 in Irland,
kam schon in der Jugend nach Albany (New York), wo er sich der Malerei unter James Hart widmete, der, wie nachher Boughton,
großen Einfluß auf ihn übte. Sein erstes namhaftes Bild war der Gebirgsstrom (1860). Bald nachher
ging er nach Karlsruhe und bildete sich dort unter Schirmer und Lessing noch weiter aus. 1867 ließ er sich in New York nieder
und stellte seitdem in der Akademie und in der Gesellschaft der Aquarellisten regelmäßig aus, z. B.
die Ölbilder: schwäbische Heimat (1869), später Nachmittag in
Albany (1870), reif für
die Schnitter (1875), eine ruhige Stunde (1876);
ebenso zahlreiche Aquarelle, z. B.: nebeliger Morgen am See, Frühlingsmorgen
etc.
(spr. geh), John, engl. Dichter, geb. 1685 zu
Barnstaple in Devonshire, wo er 16. Sept. getauft wurde. Gay machte den ersten dichterischen Versuch in «Ruralsports» (Lond. 1713), einer anziehenden Schilderung ländlicher Freuden, die ihm Popes Freundschaft erwarb. Gay trat 1712 als
Sekretär in die Dienste
[* 11] der Herzogin von Monmouth und begleitete 1714 den Grafen Clarendon als Gesandtschaftssekretär
nach Hannover, kehrte jedoch beim Tode der Königin Anna nach London zurück. Ein weiteres litterar. Erzeugnis war die Burleske«Trivia, or the art of walking the streets ofLondon» (Lond. 1716). Seine Parodie der Idyllen von Ambrose
Philips in «The shepherd’s week» (Lond. 1714)
ist ebenso reich an Witz als an naturtreuen Schilderungen, die er jedoch absichtlich bis zur Plattheit trieb.
«What d’ye call it» (1714) und «Threehours after marriage» (1717) fanden
nur geringen Beifall; desto glücklicher war er mit der 1720 veranstalteten Sammlung seiner Gedichte.
Das Trauerspiel«The captives» (1724) wurde zwar günstig aufgenommen,
hat aber geringern Wert als seine Fabeln (1726: beste Ausg. von Owen, Lond.
1854; neueste Ausg. von Dobson, 1882),
die er zum Unterricht des Herzogs von Cumberland schrieb. Noch mehr
stieg sein litterar. Ruhm durch «Beggar’s opera» (1728),
die, 63mal nacheinander aufgeführt, heute noch über die Bühne
geht. Eine Fortsetzung, «Polly», durfte wegen polit. Anspielungen nicht aufgeführt werden; der Druck trug ihm 1200 Pfd. St.
ein. Er starb zu London und wurde in der Westminster-Abtei begraben. Seine Dichtungen erschienen
als «Poetical works» (3 Bde.,
Lond. 1797; 2 Bde., 1806).
(spr. gä),Sophie, geborene Nichault de Lavalette, franz. Schriftstellerin, geb. zu
Paris, erhielt eine vortreffliche Erziehung und ging, nachdem sie sich von ihrem ersten Gatten getrennt, 1798 eine zweite Ehe
mit ein, dem Obersteuereinnehmer des Depart. Roër; sie lebte daher die
folgenden 10 Jahre bald in Aachen, bald in Paris, später dauernd in letzterer Stadt, wo ihr Salon einige Bedeutung für den
geistigen und geselligen Verkehr erlangte. Als Schriftstellerin wurde sie zuerst 1802 bekannt durch ihre Verteidigung der
Frau von Staël im «Journal deParis». Ihre besten Werke, Schöpfungen einer feinen, zartfühlenden Natur
sind die meist anonym erschienenen drei Romane: «Laure d'Estelle» (3 Bde.,
Par. 1802),
«Léonie de Montbreuse» (2 Bde.,
ebd. 1813; 2. Aufl. 1823; deutsch, Berl. 1837) und «Anatole»
(2 Bde., Par. 1815; 2. Aufl. 1822).
Später veröffentlichte sie verschiedene Theaterstücke, die nicht ohne Erfolg aufgeführt wurden (wie
z. B. «Lemarquis de Pomenars», 1820),
eine lange Reihe von Romanen, wie «Le malheurs d’un amant heureux» (3 Bde.,
1818–23),
worin sie das heitere Pariser Leben unter der Direktorialregierung glänzend schildert, «Lemoqueuramoureux» (Par. 1830; deutsch von Schoppe, Lpz. 1837),
«Un mariagesous l'Empire» (Par.
1832),
«La physiologie du ridicule» (2 Bde.,
ebd. 1833; 2. Aufl. 1864); «Souvenirsd’une vieille femme» (ebd. 1834; neue Ausg. 1864). SophieGay folgte dem Gatten ihrer
Tochter Delphine (s. Girardin),
¶