Gaumen
(Palatum), die horizontale Scheidewand zwischen Mund- und Nasenhöhle, gebildet von den beiden Oberkiefer-
und Gaumen
knochen (ossa
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palatina), die von einer fest anliegenden roten Schleimhaut überzogen sind. (S. Tafel: Mund- und Nasenhöhle des Menschen,
[* 2]
Fig. 2, beim Artikel Mund.) Von dem hintern Ende dieses sog. knöchernen oder harten Gaumen
hängt
schräg nach hinten eine bewegliche, häutige und muskulöse, die Mundhöhle
[* 3] vom Schlunde trennende Platte herab, der weiche
Gaumen
, Gaumenvorhang oder das Gaumensegel (velum palatinum), das in der Mitte nach unten mit einem kegelförmigen Anhange endigt,
dem sog. Zäpfchen (uvula); das Gaumensegel geht nach beiden Seiten in eine Art Bogen
[* 4] und von diesen wieder jeder in zwei Falten
über, eine vordere und eine hintere, die Gaumenbogen (arcus palatini) genannt, zwischen denen unten die
Mandeln (tonsillae) liegen.
Der vordere oder Zungengaumen
bogen (arcus glosso-palatinus) geht von dem Zäpfchen aus in den Seitenteil der Zungenwurzel
über und bildet mit dem der andern Seite die sog. Rachenenge (isthmus faucium). Die verschiedenen
Teile des Gaumen
, insbesondere das bewegliche Gaumensegel, sind sowohl zum Sprechen als zum Schlingen mehr oder
weniger unentbehrlich. Dies bemerkt man besonders dann, wenn diese Teile durch Geschwüre zerstört oder durch eine ursprüngliche
Mißbildung fehlerhaft beschaffen sind. (S.Gaumen
spalte.)