Gustav, Porträtmaler, geb. zu Wien, genoß vier Jahre lang den Unterricht
Rahls und bereiste zu seiner weitern Ausbildung Deutschland, Holland, Frankreich und Italien, studierte besonders die Werke
von Rubens und Rembrandt und die der Venetianer und bildete sich danach zu einem tüchtigen Koloristen
aus, der namentlich die Porträte ganz in der Weise der alten Venetianer behandelt. Viele sind aus den Kreisen der Schauspieler,
z. B.: Sophie Schröder (1860), Anschütz und die Bildnisse in der Hofloge, unter denen das von Krastel besonders
meisterhaft
ist, ebenso Spohr (1858), Bogumil Goltz (1866) sowie die beiden Mediziner Skoda und Hyrtl. Die frühern
dieser Porträte sind sehr plastisch, fein in der Farbe und gewissenhaft durchgeführt, die spätern fallen oft ins Süßliche
und Weichliche. Auch als Monumentalmaler trat er mit Glück auf und malte die Deckenbilder im Tanzsaal des Palais Todesco
in Wien (Zug
des Bacchus und Scenen aus den Mythen von Amor, Psyche und Venus) und die Temperabilder in der Villa Wanda bei Gmunden
(1871, Scenen aus dem Sagenkreis Österreichs). -
Sein Bruder Franz G., Kostümier der beiden Hoftheater, trat als Historienmaler auf und hatte mit einigen Kriegsbildern entschiedenen
Erfolg.
Franz, Bruder des folgenden, geb. zu Wien, anfangs Schlachtenmaler, ist Kostümzeichner und Oberinspektor
der kaiserl. Oper in Wien. hat auch speciell für die Wiener Hofoper eine Reihe von scenischen Bearbeitungen
und selbständig mehrere Ausstattungsstücke geschaffen, von denen einige sich auch an auswärtigen Bühnen als zugkräftig
erwiesen haben;
zu nennen sind: «Aus der Heimat», «WienerWalzer», «Puppenfee», «Tanzmärchen
», «Im Feldlager», «Vater Radetzky».
Gustav, Maler, geb. in Wien, studierte an der Akademie daselbst unter Karl Rahl. Beide
machten größere Reisen in Deutschland,
[* 6] Holland, Frankreich und Italien,
[* 7] auf denen Gaul fleißig nach berühmten alten Meistern
kopierte. In dieser Thätigkeit erzielte er eine große Fertigkeit, namentlich sagten die großen Venetianer des 16. Jahrh.
seiner Individualität und koloristischen Begabung am meisten zu. Auch später hat Gaul Treffliches
als verständnisvoller Kopist geleistet; seine Porträts zeichnen sich durch fleißige Durchführung aus, so: Porträt des
KaisersFranzJoseph, der Königin Christine von Spanien,
[* 8] Erzherzog KarlLudwig, die Familie des Erzherzogs KarlSalvator von Toscana,
Künstlerbildnisse, wie Sophie Schröder, Anschütz, Sonnenthal, Lewinsky, Spohr, Charlotte Wolter u. a. Er
starb