Gauligletscher
(Kt. Bern,
Amtsbez.
Ober Hasle).
Grosser
Gletscher, 9 km lang und im Mittel 1 km breit, hinten
über dem von links auf das Aarethal ausmündenden
Urbachthal; beginnt in etwa 3300 m und steigt bis zur Mattenalp in 1936 m
ab. Er nimmt
von S. her den Hühnerthäli- und
Grünbergligletscher auf, von deren Vereinigungsstelle an eine grosse Doppelmoräne,
die sogen.
Schwarze und
Weisse Gandegg, gegen das rechte Zungenufer des Gauliglets
chers sich hinabzieht.
Sein Firngebiet liegt in der weiten Mulde, die vom
Ewigschneehorn (3331 m),
Ankenbälli (3605 m),
Berglistock (3657 m), den
Felsinseln um die
Wetterlimmi (3182 m), vom
Renfenhorn (3272 m),
Hangendgletscherhorn u.
Kammligrat umrahmt ist. Vom Gauligletscher
führen eine Reihe von Uebergängen hinüber zur
Grimsel, so der
Ritzlipass, die
Steinlauenenlücke, der
Goleggpass,
Grubenpass,
die
Bächlilücke, der
Hühnerthälipass, die
Hühnerlücke,
Hubellücke, der Weg über den
Gauligrat und derjenige über den
Gipfel des
Ewigschneehorns, welch' letzterer am meisten begangen wird. Ferner gelangt man vom Gauligletscher
aus
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über das Berglijoch und die Rosenegg zur Glecksteinhütte und nach Grindelwald, sowie über die beiden Wetterlimmi zur Dossenhütte
und nach Rosenlaui. Seit der Erstellung der Gaulihütte durch die Sektion Bern
des S. A. C. (1895) wird dieses Gebiet von Touristen
häufig besucht. Der Name Gauli bedeutet s. v. a. kleine Gruppe von Sennhütten (kleiner Alpgau), also
Gauligletscher
= nahe bei Sennhütten gelegener Gletscher. Der Ueberlieferung nach soll der Gletscher einst zur Strafe für
die Gottlosigkeit einer Sennerin einen schönen Teil der Gaulialp mit seinen Eismassen verwüstet haben.