das in Gasanstalten beim Abkühlen des rohen Leuchtgases kondensierte Wasser, enthält kohlensaures Ammoniak,
Cyan- und Schwefelcyanverbindungen und viel Schwefelammonium und dient zur Darstellung von Ammoniak und Ammoniaksalzen.
Im Durchschnitt gibt 1 cbm Gaswasser mindestens 50 kg schwefelsaures Ammoniak.
Ammoniakwasser, Nebenprodukt der Leuchtgasfabrikation. Es wird im Kondensator und Skrubber (s. Gasbeleuchtung,
S. 566 a) abgeschieden und vom Teer getrennt. Es enthält je nach der Art der Fabrikation wechselnde Mengen von kohlensaurem
Ammonium, Schwefelammonium, Cyanammonium, schwefligsaurem Ammonium. Der aus der Gaskohle stammende Stickstoff wird im Verlaufe
der Gasbereitung zum Teil in verschiedene Ammoniumverbindungen übergeführt, die als schädliche Verunreinigungen dem Gase
entzogen werden müssen; das dabei erhaltene sog. Ammoniakwasser wurde früher in den meisten Gaswerken als ein höchst lästiger
Abfall betrachtet, dessen Beseitigung Schwierigkeiten und Kosten verursachte, neuerdings ist es das
wichtigste Rohmaterial für die Herstellung aller Ammoniumverbindungen und damit zu einer erheblichen Einnahmequelle der
betreffenden Anstalten geworden. Je nach der Qualität der verarbeiteten Kohlen, namentlich aber je nachdem mehr oder weniger
Wasser zum Waschen des Leuchtgases angewandt worden ist, enthält das Ammoniakwasser 3-15 g Ammoniak im
Liter, als kohlensaures, unterschwefligsaures Ammonium, als Schwefelcyanammonium und als Chlorammonium, verunreinigt mit Teerbestandteilen.
Um hieraus das Ammoniak abzuscheiden, wird das Wasser mit Kalkmilch destilliert, wobei die Säuren der Ammoniumsalze an Calcium
gebunden werden, während das Ammoniak frei wird und teils in wässeriger Lösung, teils gasförmig gewonnen
und dann durch Neutralisation mit Säure - meist Schwefelsäure - in das darzustellende Ammoniumsalz verwandelt wird. Auf
diese Weise werden pro 1000 kg vergaster Kohlen 6-10 kg Ammoniumsulfat gewonnen.