(griech.), in der ältern Medizin Bezeichnung von allem, was auf die Verdauung und namentlich
auf den Magen Bezug hat. Daher bilden die Organe, welche der Verdauung dienen, das gastrische System, und gastrische Krankheiten
sind solche, bei denen die Verdauung gestört ist. Man sprach auch von einem gastrischen Zustand, wobei die Verdauung daniederlag,
die Zunge belegt und der Geschmack verdorben, Druck und Völle in der Magengegend mit Verstimmung des Gemüts
zugegen war. Die gastrischen Erscheinungen hängen wesentlich von einem Magenkatarrh (s. d.) ab, welcher teils für sich, teils
in Verbindung mit zahlreichen andern Krankheiten der verschiedensten Art vorkommt.
(grch.), alles, was auf die Verdauung, vorzugsweise aber auf die des Magens Bezug hat. Daher heißen gastrisches
System die Organe, durch welche die Verdauung vermittelt wird, und gastrische Krankheiten solche, in denen die Verdauung gestört
ist. Unter gastrischem Zustand versteht man einen verdorbenen Magen, eine Indigestion, einen Magenkatarrh.
Die gastrischen Zustande und Krankheiten sind wegen unserer naturwidrigen Lebensart in Hinsicht auf Nahrung und Bekleidung
sehr häufig und sprechen sich durch Mangel an Eßlust, verdorbenen Geschmack, belegte Zunge, Ekel, Aufstoßen, Sodbrennen, Brechneigung,
Erbrechen, Magendrücken, Kollern und Poltern im Leibe u. dgl. aus, was in leichtern Fällen durch Enthaltung
der Nahrung vorübergeht, in bedeutendern oft von Fieber begleitet wird oder so störend auf den ganzen Organismus wirkt,
daß die gastrische Heilmethode nötig wird, die in der Anwendung besonderer Arzneien, welche die Unregelmäßigkeiten in der
Verdauung zu heben vermögen, besonders der auflösenden, der Brech- und Abführmittel und einer strengern und
längern Diät besteht. Als gastrisches Fieber wird entweder ein fieberhafter Magenkatarrh oder, was bei ältern Ärzten gewöhnlich
der Fall ist, ein milderer Grad des Nervenfiebers (Typhus) bezeichnet.