Titel
Gasser
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1) Hans, Bildhauer, geb. bei Gmünd [* 3] auf der Eisentratte in Kärnten als der Sohn eines Tischlers und Holzschnitzers, begann seine Künstlerlaufbahn mit Schnitzen von Weihnachtskrippenfiguren, Aushängeschildern etc., ging 1838 nach Wien, [* 4] wo er in die Akademie eintrat, und 1842 nach München, [* 5] wo er sich an Schnorr und Kaulbach, dann an Schwanthaler anschloß. 1847 kehrte er nach Wien zurück und erhielt als erste monumentale Arbeit den ¶
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Auftrag, die Statuen an der Fassade des Carl-Theaters auszuführen. Nachdem er sich an den Kämpfen des Jahrs 1848 lebhaft beteiligt, wurde er bald darauf an die neuorganisierte Akademie berufen, an welcher er jedoch nur bis 1851 wirkte. Das Arsenal und dessen Waffenmuseum, das Bankgebäude, der Sitzungssaal des Gemeinderats in Wien, das Lloydarsenal in Triest [* 7] und die Wiener Kirchhöfe enthalten schätzbare Werke seiner Hand. [* 8] Von seinen Porträtstatuen sind das Monument des Generals Baron Welden am Schloßberg zu Graz, [* 9] das Maria-Theresia-Monument im Garten [* 10] der Militärakademie zu Wiener-Neustadt, die Kaiserin Elisabeth-Statue im Elisabethbahnhof, das Wieland-Monument in Weimar [* 11] (1853), die Statue von Sonnenfels auf der Elisabethbrücke in Wien und die von Adam Smith in Oxford [* 12] zu nennen. Bedeutender waren seine Porträtbüsten oder Statuetten berühmter Männer, nicht minder die zahlreichen allegorischen Figuren (so das Donauweibchen, 1865, im Wiener Stadtpark), in welchen er ganz von der klassizistischen Tradition abwich, die er jedoch immer charaktervoll zu gestalten vermochte, wenn auch die Ausführung zu wünschen übrigließ. Er starb in Pest.
2) Joseph Gasser
von Valhorn, Bildhauer, geb. 1818 zu Valhorn in Tirol,
[* 13] Bruder des vorigen, wurde zuerst von seinem Vater unterrichtet
und zeigte dabei eine große Fertigkeit im Modellieren von Statuetten. Seit 1839 bildete er sich als
Schüler der Akademie unter den Meistern Schaller, Klieber und Kähßmann aus. Erfolgreich debütierte er 1844 mit einer Statuette
Leopolds des Glorreichen, welche ihm eine Pension für einen Aufenthalt in Rom
[* 14] einbrachte, wo er von 1845 bis 1849 nach der
Natur und nach der Antike studierte und eine Gruppe: Venus und Amor, schuf.
Nach Wien zurückgekehrt, führte er für das Portal des Doms zu Speier [* 15] die fünf kolossalen Statuen der heiligen Jungfrau, des Erzengels Michael, der Heiligen Stephanus, Johannes des Täufers und Bernhard von Clairvaux aus, die große Anerkennung fanden. Als er nun auch die Büsten des Kaisers und der Kaiserin von Mexiko [* 16] angefertigt hatte, erfolgte ein Auftrag nach dem andern; vor allen sind zu nennen: die Statuen Kaiser Maximilians I., Friedrichs des Streitbaren und Leopolds von Habsburg für das Wiener Arsenal, je sechs Statuen für die Paläste der Erzherzöge Wilhelm und Ludwig Viktor, die Marmorstatuen der sieben freien Künste im Treppenhaus der Neuen Oper, die Statue Herzog Rudolfs IV. für die Elisabethbrücke, viele Büsten und mehrere Madonnenstatuen und kirchliche Skulpturen für den Stephansdom in Wien, den Dom in Linz [* 17] sowie namentlich für die Votivkirche die Krönung der Maria am Hauptgiebel, die Dreifaltigkeitsgruppe, die Erlöserstatue und große Basreliefs in den Bogenfeldern der drei Portale der Hauptfassade. 1879 wurde er in den Adelstand erhoben.