Gaskohlen,
der hauptsächlichste Rohstoff zur Leuchtgasbereitung (s. Gasbeleuchtung). Man unterscheidet Gaskohlen schlechthin und Zusatzkohlen. Gaskohlen sind meist backende Sinterkohlen. Sie liefern bei der Verkokung zwischen 60 und 70 Proz. Koks. Der Gehalt der Gaskohlen an Kohlenstoff schwankt (auf Kohlensubstanz bezogen) zwischen 80 und 87 Proz.; der Wasserstoff bewegt sich zwischen 5,1 und 6,1 Proz.; es sind dies nicht diejenigen Kohlen, welche die größte Gasausbeute liefern, sondern es sind solche Sorten bevorzugt, welche neben einer hohen Gasausbeute auch noch guten Koks liefern.
Die Fundorte dieser Kohlen sind im Schlesischen, Westfälischen, im Zwickauer und im Saarbecken sowie zum Teil in Böhmen. England hat reiche Lager an Gaskohlen. Die Zusatzkohlen geben viel Gas, und namentlich Gas von hoher Leuchtkraft. Es hängt diese Eigenschaft von einem hohen Gehalt der Kohle an Wasserstoff und speciell an disponiblem Wasserstoff ab. Sie werden zur Aufbesserung des gewöhnlichen Leuchtgases den in geringer Menge zugesetzt und mit diesen oder auch getrennt vergast. Besonders bekannt sind die engl. Boghead- und Cannelkohle, ferner sind als Zusatzkohlen verwendbar die in Böhmen vorkommende Plattenkohle, die Falkenauer Braunkohle sowie der austral. Shale Boghead. Diese letztern Kohlen geben wenig und schlechten Koks.