Titel
Gartensalat
,
Bezeichnung für die zahlreichen Formen und
Varietäten des Gartenlattichs
(Lactuca sativa
L., s.
Lactuca),
einer einjährigen
Pflanze, deren Stammart und
Heimat jetzt kaum noch sicher nachzuweisen sind. –
Ihre Kultur ist uralt, und
Plinius nennt bereits mehrere Gartenformen,
Lactuca capitata
(Kopfsalat),
Lactuca laciniata und crispa (wahrscheinlich
Formen des Schnittsalats
) u. a. Man unterscheidet drei Hauptformen des Gartensalat:
Kopfsalat,
Stechsalat und
Bindesalat oder
Römischen
Salat.
1) Der Kopfsalat schließt seine rundlichen Blätter zu mehr oder minder festen und großen Köpfen zusammen. Hierdurch werden die innern Blätter, das sog. Herz, der Einwirkung des Lichts entzogen, entfärbt und in ihrer Substanz zarter und milder. Man unterscheidet den Sommersalat, welcher im Mistbeet oder während der ersten Sommermonate im Freien gezogen wird, von dem Wintersalat, welcher, im August ausgesät und im Herbst ausgepflanzt, im Freien überwintert und erst im folgenden Frühjahr seine völlige Ausbildung erlangt.
Man macht die ersten Aussaaten im zeitigen Frühjahr ins Mistbeet, später auf eine geschützte sonnige Rabatte im Freien. Durch Pikieren erhält man recht hübsche kräftige Pflanzen. Man versetzt sie auf gut zubereitete Beete mit nahrhaftem, aber nicht frisch gedüngtem Boden, oder auch nur als Einfassung anderer Gemüsebeete (wie Gurken, Sellerie, Kohl) in 20–25 cm Weite, sodaß die Köpfe sich gehörig ausbreiten können. Sobald sich die Köpfe geschlossen haben, kann der Salat geerntet werden.
Sorten, a. Zum Treiben im Mistbeet: Gelber und grüner Steinkopf, früher goldgelber Steinkopf (s. Tafel: Gemüse II, [* 1] Fig. 2), gelber Kaiser-Treibsalat, Wheelers Tom Thumb, gelber Eiersalat. b. Zum Anbau im Sommer: Die bereits unter a genannten Sorten, ferner gelber Prinzenkopf, großer gelber asiatischer, Perpignaner Dauerkopf [* 1] (Fig. 3), Trotzkopf, gelber und brauner, blutroter Forellensalat, Goldforellensalat. c. Wintersalat: Gelber und brauner Wintersalat.
2) Der Stechsalat oder Schnittsalat (Rupf-, Streusalat, Lattich, Laktuke, Latsche) bildet keine Köpfe, sondern die Blätter breiten sich dicht über dem Boden aus. Man sät ihn zeitig ins Mistbeet oder später auf sonnige warme Beete ins Freie. Sorten: Gelber rundblätteriger, gelber krauser, gelber moosartiger, zartester hohlblätteriger Buttersalat.
3) Der
Bindesalat oder die
Sommer-Endivie
(Lactuca sativa var. romana),
Römischer Salat (engl.
Cos Lettuce), eine Form des Gartensalat
, bei
der die großen langen aufrechten
Blätter sich meistens nicht zu einem
Kopfe zusammenschließen. Sobald
dieselben ihre
Entwicklung erreicht haben, werden sie mit Strohhalmen oder
Bast
[* 2] zusammengebunden, damit sich die
Köpfe bilden
und die innern
Blätter gehörig bleichen und zart werden. Bei einzelnen Sorten schließen sich die
Blätter von selbst.
Aussaaten
mache man besser erst vom Juni an, weil die
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