Gare
,
derjenige Zustand eines durch technische
Mittel veränderten
Stoffs, worin derselbe als fertig,
zum beabsichtigten Gebrauche geeignet angesehen wird. So nennt man im gewöhnlichen Leben die
Speisen, das
Brot
[* 2] gar
(gar gekocht,
gar
gebraten, gar gebacken), wenn sie die zum Genusse erforderliche Vollendung erlangt haben. – Als
technischer Ausdruck
kommt
Gare
vielfach in Zusammensetzungen
vor: der Gargang
oder gare
Gang
[* 3] des Hochofens liefert gares
(gutes
graues, zur Gießerei
[* 4] taugliches)
Eisen
[* 5] und
Garschlacke;
das zum Verkauf gehörig gereinigte Kupfer [* 6] (Garkupfer) entsteht durch Umschmelzen (Garmachen) des Rohkupfers im Garherde, wobei Garschlacke oder Gargekrätz abfällt;
das völlig gegerbte Leder
wird gar (je nach Art des Gerbemittels loh- oder rotgar, alaun- oder weißgar, sämischgar) genannt u. s. w.
– Gare
(Gahre) des
Bodens, soviel wie Ackergahre (s. d.).