Gardĭner,
Hauptstadt der Grafschaft Kennebec im nordamerikan. Staat Maine, am Zusammenfluß des Cobbosseecontee mit dem schiffbaren Kennebec, mit Sägemühlen, Eiskellern und (1880) 4439 Einw.
Gardiner
288 Wörter, 2'078 Zeichen
Hauptstadt der Grafschaft Kennebec im nordamerikan. Staat Maine, am Zusammenfluß des Cobbosseecontee mit dem schiffbaren Kennebec, mit Sägemühlen, Eiskellern und (1880) 4439 Einw.
Stephan, Bischof von Winchester und Kanzler von England, geb. 1483 zu St. Edmundsbury in der Grafschaft Suffolk, widmete sich zu Cambridge theologischen u. staatswissenschaftlichen Studien, ward Sekretär [* 3] des Kardinals Wolsey und, nachdem er 1528 im Auftrag König Heinrichs VIII. dessen Scheidung von seiner Gemahlin Katharina von Aragonien in Rom [* 4] erfolglos betrieben hatte, Archidiakonus von Norfolk und Staatsrat, später, als er sich im Scheidungsprozeß und in der Herstellung der königlichen Suprematie in Kirchensachen sehr willfährig bewiesen, 1531 Bischof von Winchester. Weltmann und Diplomat, wie er war, fügte er sich allen Launen Heinrichs und nahm unter anderm auch an der Prozedur gegen die unglückliche Katharina Howard sowie gegen Anna Ascue teil. Trotz seiner gegen den Papst gerichteten Schrift »De vera obedientia« (1534, Frankf. 1621) war jedoch ein heftiger Gegner des Protestantismus und widersetzte sich energisch den reformatorischen Bestrebungen Cranmers, hintertrieb die beabsichtigte Vereinigung mit den deutschen Protestanten und bewirkte den Erlaß der gegen die englischen Protestanten gerichteten sechs Artikel. Er trug zu dem Sturz Cromwells bei, intrigierte auch gegen Cranmer, fiel aber kurz vor Heinrichs Tod in Ungnade, weil er an der Verschwörung des Grafen von Surrey zur Einsetzung einer katholischen Regentschaft beteiligt war.
Unter Eduard VI. ward er im Tower gefangen gesetzt. Nach dem Regierungsantritt der Königin Maria wurde er freigelassen und erhielt auch seinen Bischofsitz zurück. Bald darauf als Staatskanzler an die Spitze der Regierung berufen, riet er der Königin, mit Beibehaltung der königlichen Suprematie den katholischen Kultus allmählich wieder einzuführen, begann die blutige Verfolgung der Protestanten und brachte die Bischöfe Ridley und Latimer auf den Scheiterhaufen. Er starb