Garcin
de
Tassy
(spr. garssäng),
Joseph Héliodore Sagesse Vertu, franz.
Orientalist, geb. zu
Marseille,
[* 2] studierte in
Paris
[* 3] unter Silvestre de
Sacy orientalische
Sprachen und erhielt einen Lehrstuhl für das
Indische
an der
Schule für lebende
orientalische
Sprachen, der
auf
Sacys Anregung eigens für ihn gegründet
wurde. 1838 wurde
er an
Talleyrands
Stelle Mitglied der
Akademie der
Inschriften und war auch einer der
Gründer, später
Präsident der
Société Asiatique.
Er starb Garcin
de Tassy
machte sich zuerst durch allgemeine
Schriften über den
Islam und Übersetzungen
aus dem
Arabischen bekannt; dahin gehören namentlich: »L'Islamisme d'après le
Coran« (3. Aufl., Par. 1874);
»La poésie philosophique et religieuse chez les Persans« (4. Aufl. 1864, 3 Bde.) und die »Allégories, récits poétiques etc.« (2. Aufl. 1877).
In der Folge widmete er sich vorzugsweise dem Studium der Hindostanisprache und galt unbestritten als der erste Kenner derselben in Europa. [* 4] Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: »Mémoires sur les particularités de la religion musulmane dans l'Inde« (1832);
»Les aventures de Kamrup« (Übersetzung, 1834);
die Übersetzung der Werke des Dichters Wali (1834);
die »Histoire de la littérature hindoue e hindoustani« (2. Aufl. 1871, 3 Bde.);
»Rudiments de la langue hindouie« (1847);
»Rhétorique et prosodie des langues de l'Orient musulman« (1848, 2. Aufl. 1873);
»Chrestomathie hindie et hindouie« (1849);
»La doctrine de l'amour« (Übersetzung aus der Hindostanisprache, 1859);
»Cours d'hindoustani« (1870) u. »La langue et la littérature hindoustanies 1850-69« (2. Aufl. 1874), an welche sich seit 1870 eine Jahresrevue unter demselben Titel anschloß.