Garay
(spr. gárrai), Johann, ungar. Dichter, geb. 1812 zu Szegszárd im Tolnaer Komitat, lebte in Pest, wo er 1847 bei der Universitätsbibliothek eine Anstellung fand und 15. Nov. 1853 starb. Durch gründliches Studium deutscher Meisterwerke gebildet und durch Vörösmartys Poesien angeregt, schrieb er mehrere Dramen, größtenteils historischen Inhalts, unter denen »Arbocz« (1837) besonders ansprach; ferner: die Epopöe »Csatar« (1834); die Legende »Bosnyak Zsófia«; die poetische Erzählung »Frangepan Kristófné« und das historische Gedicht »Szent Laszlo« (Erlau 1850, 2. Bde.; 2. Aufl., Pest 1853). Als begabterer Balladendichter zeigte er sich in seinem unter dem Titel: »Arpádok« erschienenen Cyklus historischer Balladen (Pest 1847, 2. Aufl. 1848). Auch seine lyrischen Gedichte »Balatoni Kagylók« (Pest 1848, Erlau 1851) werden hoch gestellt. Seine Erzählungen erschienen Pest 1845. Eine Gesamtausgabe seiner Gedichte veranstaltete Franz Ney (Pest 1854, 5 Bde.); eine Auswahl derselben in deutscher Übersetzung gab Kértbeny (2. Aufl., Wien 1857) heraus. Seine Biographie schrieb Ferenczy (Pest 1883).