Garamond
,
Claude, berühmter franz. Stempelschneider, gest. 1561 in Paris, [* 2] nach welchem die Schriftgattung Garmond (s. d.) benannt ist.
Garamond
222 Wörter, 1'475 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Garamond,
Claude, berühmter franz. Stempelschneider, gest. 1561 in Paris, [* 2] nach welchem die Schriftgattung Garmond (s. d.) benannt ist.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Garamond
(spr. -móng), Claude, franz.
Stempelschneider
und -Gießer, geb. gegen Ende des 15. Jahrh. zu Paris, gest. 1561. Er hat bei dem Buchhändler, Maler und Stecher Geoffroy
Tory, der seit 1530 «imprimeur du roi» war, gelernt und ihn vielleicht
bei seinem Buche «Champ fleury» (1529), das u.a. eine Sammlung gut proportionierter Alphabete enthält,
unterstützt. Unter Aufsicht des Rob. Estienne und wahrscheinlich auf dessen Empfehlung schnitt Garamond
(1541 bis gegen 1549) im
Auftrage des Königs Franz I. neue griech. Typen in drei Größen (Graden), zu welchen der Kalligraph Ange Bergèce aus Kreta die
Zeichnungen geliefert hatte und die unter dem Namen «Grecs du roi» berühmt geworden sind.
Die Ausgabe des Eusebius (1545 bei Rob. Stephanus) war das erste mit einer dieser Typen gedruckte Werk. Matrizen dieser Typen nahm Rob. Estienne bei seiner Übersiedelung nach Genf [* 4] (1550) mit sich, während andere sowie die Patrizen in Paris verblieben. Diese kamen später in Vergessenheit und wurden erst gegen Ende des 18. Jahrh. wieder entdeckt, nachdem unter Ludwig XIII. die Genfer Matrizen für Frankreich zurückgekauft worden waren. Nach hat die Schriftgattung Garmond (s. Corpus) ihren Namen. –
Vgl. Aug. Bernard, Les Estienne et les types grecs de François Ier (Par. 1856);
ders., Geoffroy Tory (ebd. 1857; 2. Aufl. 1865).