Gâôn
(hebr., «Herrlichkeit», lat. excellentia),
Mehrzahl Geônim,
Titel der Oberhäupter der jüd. Lehrhäuser in den babylon.
Städten
Sura und Pumpeditha vom 7. bis 11. Jahrh, (der sog. «geonäischen
Zeit»). Für die
Namen und die Aufeinanderfolge derselben ist Hauptquelle ein Schreiben des Gaon
Scherira (um 1000; in die
Ausgaben des Juchasin von Sakuto aufgenommen, in anderer
Recension von B.
Goldberg, Berl. 1875 und Par.
1874, veröffentlicht, mit lat.
Übersetzung und Anmerkungen von
Wallerstein, Bresl. 1861, herausgegeben). In die geonäische
Zeit fällt u. a. die Entstehung des
Karaismus (s.
Karäer) und ein endlicher
Abschluß des
Talmuds. –
Vgl. Kaminta, Die Geonim und ihre Schriften (Trier [* 3] 1892).