Gambĭa,
ehemals Gambra, bei den Eingeborenen Ba-Dimme, nach dem Senegal der größte Strom von Senegambien in Westafrika; er entspringt in dem Gebirge von Futa-Dschalon unweit nördlich von Labe und nahe den Quellen des Rio [* 2] Grande. Der Oberlauf ist noch nicht vollkommen erforscht. Nach mannigfachen Windungen im Hochlande, das er in nordwestl. Richtung durchfließt, bildet er bei seinem Austritt aus dem Gebirge 450 km von seiner Mündung die Stromschnellen von Barra Kunda, windet sich darauf zwischen die Schiffahrt erschwerenden Inselgruppen hindurch westwärts durch die Tiefebene und ergießt sich nach einem Laufe von 1200 km (850 km direkter Abstand) bei Kap Ste. Marie in den Atlantischen Ocean mit einem 22 km breiten Astuarium.
Seeschiffe kommen 280 km aufwärts bis
Fort
George, wo sich Ebbe und
Flut zur Trockenzeit noch bemerkbar machen, Dampfschiffe
bis Yarbatenda, mittelgroße Fahrzeuge gehen in der Regenzeit bis unterhalb
Barra Kunda, kleine bei hohem Wasserstande sogar
über die
Stromschnellen hinaus. Der Gambia
ist wasserreich; östlich der versumpften Küstenniederung liegen
fruchtbarere Landschaften. Die Mündung ist 4 km breit und 20 m tief; die
Barre ist 20 km von der
Küste entfernt und selbst
bei Ebbe 9 m tief. Auch ist die See hier nicht so stürmisch wie bei St. Louis. Das
Stromgebiet umfaßt
etwa 50000 qkm.