Galvanische
[* 2] Färbung
der
Metalle
(Galvanochromie),
Verzierung von
Metallen durch Färbungen
, welche mittels des galvanischen
Stroms erzeugt werden. Nach
Becquerel löst man 200 g
Ätzkali in 2
Lit. reinem
(Regen-)
Wasser, setzt 150 g
Bleiglätte hinzu und kocht eine halbe
Stunde lang. Den in die erkaltete
Lösung eingetauchten zu färbenden Gegenstand verbindet
man mit dem negativen
Pol einer aus 1-2
Elementen bestehenden Bunsenschen
Batterie, während man mit dem Zinkpol einen
Draht
[* 3] verbindet, dessen
Spitze man gegen die Mitte des zu färbenden Gegenstandes hält. Es bilden sich dann
infolge einer
Ablagerung sehr zarter
Schichten von
Bleisuperoxyd Regenbogenfarben in stets sich erweiternden
Ringen.
Will man eine ebene
Fläche mit einer gleichmäßigen
Farbe überziehen, so muß man der
selben auch eine mit dem
Zink verbundene
ebene Polfläche in möglichst gleichmäßigem
Abstand in dem
Bad
[* 4] gegenüberstellen. Die
Natur dieser
Farben
hängt ganz von der
Dicke der
Bleisuperoxydschicht, also von der Dauer der galvanischen
Wirkung, ab. Unter allen Umständen
fallen sie am brillantesten auf blankem Platinblech aus, sodann folgen das polierte
Glockenmetall und
¶
mehr
Messing. Silber, Eisen,
[* 6] Kupfer
[* 7] eignen sich weniger dazu. Leider
bleichen diese prächtigen Farben nach einiger Zeit und werden
deshalb vorteilhaft mit einem durchsichtigen Firnis überzogen. Nach Böttger lassen sich ähnliche Überzüge auch durch Zersetzung
von Manganoxydulsalzen vermittelst eines starken Stroms erhalten. Seine Flüssigkeit besteht aus 1 Chlormangan in 8 Wasser, 1 essigsaurem
Manganoxydul in 15 Wasser, 1 bernsteinsaurem Manganoxydul in 16 Wasser, 1 hippursaurem Manganoxydul in 12 Wasser gelöst.
Nach Elsner erhält man auf Stahlplatten farbige Ringe, wenn man sie in einem Gefäß
[* 8] mit einer Auflösung von essigsaurem Bleioxyd
(oder
besser von Grünspan in Essig) übergießt und hierauf mit einem Zinkstäbchen berührt. Die Platte
wird nach einiger Zeit aus der
Flüssigkeit genommen, in Wasser abgespült und gleichmäßig über einer Spirituslampe erhitzt,
worauf bald die anfangs mehr monoton gefärbte Platte in schönster Farbenpracht spielt. Nach Poggendorff überzieht sich Wismut
mit denselben prächtigen Farben, mit denen es sich nach dem Schmelzen beim Erkalten an der
Luft bedeckt,
wenn man es als positiven Pol einer galvanischen
Kette in einer Lösung von Kali anwendet. Ohne Zweifel besteht der Überzug hier
aus Wismutoxyd.