Galtons
photograph
ische Durchschni
ttsporträte
oder
kombinierte Porträt-Photogramme,
Photographien, die in der
Weise
hergestellt werden, daß von einer Anzahl von
Personen, deren Gesichtsformen man auf das
Typische in den Zügen untersuchen
will, photogr.
Aufnahmen genau in der gleichen
Größe und Kopfhaltung gefertigt werden. Die so erhaltenen
Bilder werden darauf noch einmal photographiert
und zwar sämtlich auf dieselbe Platte. Die Expositionszeit muß dabei
für alle
Bilder dieselbe sein und muß für alle
Bilder zusammen der normalen Expositionszeit der Platte, gemäß ihrer Lichtempfindlichkeit,
genau entsprechen.
Bedarf die Platte also z. B. einer Belichtung von 12 Sekunden, um ein
scharfes
Bild zu liefern, und sollen 12 Porträte
[* 2] kombiniert
werden, so darf man das einzelne Porträt
nur eine Sekunde exponieren.
Durch dieses
Verfahren wird es erreicht, daß alle rein individuellen Eigentümlichkeiten der Porträte
nur einen Bruchteil
der notwendigen Belichtungszeit erhalten und daher nur schattenhaft oder überhaupt gar nicht auf dem
Bilde erscheinen. Die typischen
Gesichtszüge aber, die in jedem Porträt
enthalten sind, erlangen durch die Summierung der
Aufnahmen die normale Belichtungszeit und müssen daher auf der Platte in voller Deutlichkeit und
Schärfe zum
Ausdruck kommen.
Dieses
Verfahren des Engländers
Galton, dessen große Wichtigkeit für anthropol.
Studien einleuchtend
ist, wurde namentlich von Bowditsch in
Boston,
[* 3] von Emil Schmidt in
Leipzig
[* 4] u. a. ausgeübt.