Galliēnus,
Publius Licinius, röm. Kaiser von 253 bis 268, erst mit seinem Vater Valerianus zusammen, dann seit dessen Gefangennehmung durch die Perser (260) ohne denselben. Die Zeit seiner
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Regierung war eine der unglücklichsten für das römische Reich. Am Rhein, an der Donau, am Euphrat wurden die Grenzen desselben überall von den Feinden überschritten und die römischen Provinzen verwüstet, und dazu kam noch eine furchtbare Pest, welche 14 Jahre lang (252-266) im Reich wütete, und die Aufstände der Legionen, welche sich überall ihre eignen Kaiser setzten, deren, freilich nicht ohne Übertreibung, 30 (die sogen. Dreißig Tyrannen) gezählt werden. Gallienus kümmerte sich ebensowenig um die Not des Reichs wie um die Gefangenschaft seines Vaters;
er lebte fast nur für die Genüsse einer üppigen, schwelgerischen Muße;
bloß zuweilen raffte er sich zu einem Kriege gegen die auswärtigen Feinde oder gegen einen seiner Nebenbuhler empor. So zog er 268 gegen Aureolus (s. d.), der in Italien eingefallen war;
er schloß ihn in Mailand ein, wurde aber während der Belagerung ermordet.
Das Heer wählte M. Aurelius Claudius Gothicus zu seinem Nachfolger; der Senat aber erklärte Gallienus für einen Feind des Staats, ließ seine Vertrauten und Verwandten vom Tarpejischen Felsen stürzen und seinen Namen aus allen öffentlichen Schriften vertilgen.