Galerita
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Galerita,
[* 2] (Alauda Lerche), Gattung aus der Ordnung der Sperlingsvögel [* 4] und der Familie der Lerchen (Alaudidae), kräftig gebaute Vögel [* 5] mit großem Kopf, mittellangem, geradem Schnabel, langen, sehr breiten Flügeln, kurzem, meist gerade abgeschnittenem Schwanz und ziemlich niedrigen Füßen mit mittellangen Zehen, deren hinterste oft einen spornartigen Nagel trägt. Die Feldlerche (Brach-, Korn-, Saat-, Himmelslerche, Alauda arvensis Lerche), 18 cm lang, 32 cm breit, Oberseite erdbraun, Zügel, Augenstreifen und Kinn fahlweiß, Kehle, Kopf, Oberbrust und Seiten rostbräunlich, dunkel gestrichelt, die übrigen Unterteile fahlweiß, Flügel schwarzbraun mit zwei hellern Querbinden, Schwanzfedern braunschwarz, die äußersten aber weiß; Auge [* 6] und Schnabel ¶
sind braun, der Fuß gelbbräunlich. Sie bewohnt ganz Europa [* 8] und Mittelasien und ist bei uns vom Februar bis Spätherbst im allgemeinen häufiger als der Sperling. Im Winter weilt sie in Südeuropa und Nordafrika. Sie bevorzugt das bebaute Feld, ist ungemein beweglich, setzt sich gern auf Erdschollen, Steine oder Pfähle, läuft und fliegt vortrefflich, singt anhaltend und angenehm, lebt nur nach der Brutzeit gesellig und friedfertig, nistet meist auf Getreidefeldern und legt oft schon Anfang März 5-6 grüngelbliche oder rötlichweiße, grau oder graubraun gefleckte Eier [* 9] (s. Tafel »Eier I«),
welche von beiden Geschlechtern in 13 Tagen ausgebrütet werden. In guten Jahren nistet sie dreimal. Im Käfig hält sie sich mehrere Jahre, wird sehr zahm und lernt kleinere Lieder pfeifen. Auf ihrem Herbstzug wird sie in ungemein großer Zahl, vorzüglich bei Halle, [* 10] gefangen und als Leckerbissen (Leipziger auf den Markt gebracht. Trotzdem nimmt sie mit der gesteigerten Bodenwirtschaft an Menge zu. Die Heidelerche (Baum-, Holz-, Dull-, Lulllerche, Wald-, Heidenachtigall, A. [Choris] arborea Lerche), 15 cm lang, 29 cm breit, mit zartem Schnabel, kleinen Füßen, runden, breiten Flügeln und kurzer Holle, oberseits rostfahlbraun, schwarzbraun gefleckt, unterseits rostweißlich, mit schwarzen Schaftstrichen, an der Kehle dunkel punktiert, Zügel und Schläfenstrich rostweißlich, die Schwingen braunschwarz, die mittlern beiden Schwanzfedern braun, die übrigen schwarz; das Auge ist dunkelbraun, der Schnabel hornbraun, unterseits rot, der Fuß heller hornbraun; sie bewohnt in Mittel- und Südeuropa und in Westasien öde Heide- und Waldgegenden, wandert in kleinen Tagereisen und kehrt schon Ende Februar zurück.
Sie ist höchst anmutig, rasch und gewandt, setzt sich auch auf Wipfel und Äste frei stehender Bäume, nistet zweimal unter einem Fichten- oder Wacholderbusch oder im Gras und legt 4-5 weißliche, grau und braun gefleckte Eier. Sie singt vortrefflich, hält sich aber im Käfig höchstens zwei oder drei Jahre. Die Haubenlerche (Kamm-, Kot-, Schopf-, Hauslerche, A. [Galerita] cristata s. Tafel »Sperlingsvögel I«), [* 11]
18 cm lang, 33 cm breit, gedrungen gebaut, mit starkem Schnabel, mittelhohen Füßen, fast geraden Sporen, großen, breiten Flügeln und einer Holle auf dem Kopf, variiert sehr in der Färbung, bewohnt fast ganz Europa und einen großen Teil Afrikas, dringt von Süden her, wo sie besonders häufig ist, immer mehr in Deutschland [* 12] vor, lebt wie die Feldlerche, nähert sich aber (besonders im Winter) mehr dem Menschen, singt angenehm, nistet zwei-, auch dreimal sehr versteckt auf Feldern, Wiesen, in Gärten und legt 3-6 gelbe oder rötlichweiße, grau und gelbbraun gefleckte und punktierte Eier.
Die Kalanderlerche (A. [Melanocorypha] calandra Boie), 21 cm lang, 44 cm breit, mit sehr großem, dickem Schnabel, hohen, starken Füßen, großen, breiten Flügeln und kurzem, kaum ausgeschnittenem Schwanz, ist oberseits fahlbräunlich, heller gefleckt, Zügelstreif, Kehle und Brust zart rostgelblich, letztere dunkel gestrichelt, die übrigen Unterteile weiß, an den Halsseiten mit zwei großen, schwarzen Flecken, die Schwingen und Schwanzfedern braunschwarz, die beiden äußersten Schwanzfedern weiß; das Auge ist braun, der Schnabel oben braun, unten gelb, der Fuß rötlich. Sie bewohnt Südeuropa, Nordwestafrika und die Steppen Turkistans, findet sich überall auf dürren Feldern und stimmt in der Lebensweise mit der Feldlerche überein. Das Gelege besteht aus 3-5 weißen oder gelblichweißen, gelbbraun oder grau gefleckten oder punktierten Eiern. Ihr Gesang ist herrlich und die Fähigkeit, andre Stimmen und Gesänge nachzuahmen, überraschend. Für das Zimmer ist der Gesang zu laut.
[* 2] Vinzenz Stoltenberg, norweg. Maler, geb. zu Tönsberg, ging 1856 nach Düsseldorf, [* 13] wo er sich in der dort herrschenden Malweise ausbildete. Er malte zuerst Architekturstücke und ging deshalb nach Venedig, [* 14] von da an den Rhein, wo er namentlich Kirchen malte, endlich auch nach dem heimischen Norden, [* 15] wo ihm Drontheim und Roeskilde Vorwürfe boten. Daneben machte er sich einen bekannten Namen als Karikaturenzeichner und bevölkerte bald seine Klosterhöfe, Sakristeien und Kirchengänge mit heitern Szenen aus der katholischen Priester- und Mönchswelt.
Neuerdings hat er auch Interieurs mit Figuren aus dem 18. Jahrh. gemalt. Seine Hauptwerke sind: das Innere der Lambertikirche zu Düsseldorf (1862), Klosterbibliothek (1872), der Zehntentag im Kloster (1873), ein Wirtshaus in Köln [* 16] zur Zeit der französischen Okkupation (1880), der Kirchenplan und Seemannsgeschichten (1886). Als Schriftsteller machte er sich bekannt durch zwei Bände »Reiseskizzen« (1872 u. 1874),
»Kleine Bilder für große Kinder«, zwei Hefte Kinderreime und Volksweisen in Arabesken (1876 u. 1879), als Illustrator durch zahlreiche Beiträge für deutsche, schwedische und norwegische Zeitschriften.