Gailhabaud
(spr. gälaboh), Jules, franz. Archäolog, geb. zu Lille [* 2] aus einer Kaufmannsfamilie, war anfangs selbst Kaufmann und ließ sich 1834 in Paris [* 3] nieder. Hier entsagte er nach einigen Jahren dem Handelsstand, um sich ganz seiner Neigung zu archäologischen und kunsthistorischen Studien zu überlassen, und begann die Herausgabe seines großen Werkes »Monuments anciens et modernes« (1839-50, 4 Bde. mit 400 Tafeln),
das eine Geschichte der
Architektur in bildlichen
Darstellungen mit
Beschreibung bietet und von
Lohde unter
dem
Titel:
»Denkmäler der
Baukunst«
[* 4] (Hamb. 1842-1852) auch in deutscher Bearbeitung herausgegeben wurde. Dem
Werk schlossen sich an: »L'architecture du V. au XVII. siècle«
(1850-59, 4 Bde.; deutsch, Leipz.
1856-66) und »L'art dans ses diverses branches« (1862-65, 72 Tafeln). Gailhabaud
gründete
auch die
»Revue archéologique« und die »Bibliothèque archéologique«.
Seine reichen
Kunstsammlungen, welche er der Stadt
Paris vermacht hatte, gingen beim
Brande des Stadthauses im
Mai 1871 zu
Grunde.