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Wilhelm, Landschafts- und Architekturmaler, geb. zu München, widmete sich von 1817 an diesen Fächern auf der dortigen Akademie und wurde 1822 in der Ölmalerei Schüler von Peter Heß. 1825 reiste er mit dem Baron v. Malzen nach Turin und gab zu dessen «Monuments romains dans les états de Sardaigne» 13 Blätter sowie später infolge einer Reise nach Rom und dem südlichen Italien, das er in Land und Volk gründlich studierte, 12 Blätter Volksscenen und 30 selbstlithographierte Blätter: «Erinnerung an Florenz, Rom und Neapel» (1827). 1830 ging er nach Paris und der Normandie, 1831 nach Venedig, wo er das schöne Bild: der Korridor des Dogenpalastes malte, und 1832 nach Spanien, das er 16 Monate durchforschte.
Dann ließ er sich in München nieder, stellte zunächst die Ergebnisse dieser letztern Reise in dem trefflichen Werk «Erinnerungen an Spanien» (1837) zusammen und widmete sich in Zeichnungen wie in Ölbildern vorzugsweise den Darstellungen der ältern spanischen Bauwerke. Dahin gehören: der Löwenhof in der Alhambra, Sanktuarium der Moschee in Cordova, Ruinen des Klosters San Juan de los Reyes in Toledo, und ferner aus Venedig: der Dogenpalast, Kirche San Lazzaro (beide in der Neuen Pinakothek in München), das Innere eines Klosterhofs (Kunsthalle in Karlsruhe). Wie diese Ölbilder von trefflicher Zeichnung und geschmackvoller Ausführung sind, so weiß er auch mit Geschick die Radiernadel zu führen.