Fischerfahrzeug
der
Adria, teilweise gedeckt, mit lateinischem
Segel und zuweilen statt des
Klüvers mit einem
zweiten lateinischen
Segel, von 2-3
Ton.
Gehalt, trägt einen Leuchtkorb von Eisenstäben (Graticola), der als
Leuchter beim
Sardellenfang dient.
Gaëta, eine der ältesten
StädteItaliens,
[* 5] erhielt nach der
Sage (vgl. Vergil, Än. VII, 1) von
Cajeta, der hier begrabenen
Amme
des
Äneas, den
NamenCajeta. Die
an sich unbedeutende Stadt war wegen ihres guten
Hafens sehr besucht und diente fortwährend
vielen vornehmen
Römern, zumal in der heißen
Jahreszeit, zum Aufenthaltsort. Nach dem
Untergang des weströmischen
Reichs bildete Gaëta eine Zeitlang eine unter den byzantinischen
Kaisern stehende und von dem Prätor von
Sizilien
[* 6] (der seinen
Sitz in Gaëta hatte) mit verwaltete eigne
Republik.
Dieser befestigte die Stadt durch Anlegung mehrerer Werke, besonders der
Citadelle, noch mehr. Wie schon
in früherer Zeit, so erfuhr auch in der neuern mehrere denkwürdige Belagerungen. Am wurde es von den Österreichern
unter
GeneralDaun nach dreimonatlicher Belagerung mit
Sturm genommen; 1734 ergab sich die
Besatzung, nachdem sie sich vom Anfang
April bis zum 6. Aug. verteidigt hatte, den vereinigten
TruppenFrankreichs,
Spaniens und
Sardiniens unter Anführung
des nachmaligen
KönigsKarl von
Neapel auf ehrenvolle
Bedingungen. Seitdem noch mehr befestigt, ward es im Mai 1799 von den
Franzosen und
¶
mehr
Republikanern besetzt, aber schon 5. Juli wieder an den König von Neapel übergeben. 1806 ward es von den Franzosen unter Masséna
belagert, bis eine gefährliche Verwundung den heldenmütigen Verteidiger, den PrinzenLudwig vonHessen-Philippsthal, nötigte,
sich nach Sizilien überschiffen zu lassen, worauf die Festung
[* 9] 18. Juli kapitulierte. 1815 wurde die Festung,
welche damals nur 1000 Mann Besatzung unter dem Obersten Begani hatte, drei Monate lang von den Österreichern belagert und
kapitulierte 25. August. Im J. 1848 flüchtete PapstPius IX. nach Gaëta und residierte hier vom bis zum In dieser
Zeit war Gaëta der Sammelplatz mehrerer Fürsten, so des Königs von Neapel und des geflüchteten Großherzogs
von Toscana.
Nachdem GaribaldiNeapel in Besitz genommen hatte, zog sich König Franz II. mit den ihm treu gebliebenen 40,000 Mann
hinter die Linie des Volturno zurück und wurde mit ca. 12,000 Mann in die FestungGaëta eingeschlossen. Nachdem
durch den Abzug der französischen Flotte die Beschießung auch von der Seeseite möglich geworden war, wurde Gaëta nach tapferm
Widerstand, bei dem sich die KöniginMarie besonders hervorthat, zuletzt durch Mangel an Lebensmitteln und Kriegsmunition,
Seuchen und ein furchtbares Bombardement zur Kapitulation gezwungen.