Gadmen
(Kt. Bern, Amtsbez. Ober Hasle). 1207 m. Gem. und Pfarrdorf, auch Am Bühl geheissen, im mittleren Abschnitt des Gadmenthals, über dem rechten Ufer des Gadmerwassers und s. unter den Felsenmauern der Gadmerflühe; an der Sustenstrasse, 13 km onö. über der Station Meiringen der Brünigbahn und 3 Stunden nö. über Innertkirchen. Postablage. Die Gemeinde umfasst ausser dem Kirchdorf die über das ganze Thal zerstreuten Weiler und Häusergruppen Furen, Hopflauenen, Mühlestalden, Nessenthal, Obermatt, Sattel, Schaftelen, Staldi und Twirgi.
Zusammen 95 Häuser, 672 reform. Ew.; Dorf, mit den benachbarten Häusern An der Eck, An der Furen und Obermatt auf eine Länge von 1,5 km sich hinziehend: 22 Häuser, 156 Ew. Kleine Pfarrkirche. Alpwirtschaft. Fremdenindustrie. Im Mühlethal ehemaliges Eisenwerk, am Schaftelenstutz ein Lager von weissem Marmor. Früher in kirchlicher Hinsicht Filiale von Meiringen und seit 1713 von Innertkirchen; 1816 zur eigenen Kirchgemeinde erhoben. 1721 brannte der Ort fast gänzlich ab. Die Kirche, ursprünglich eine aus der Zeit vor der Reformation stammende Kapelle, wurde nach diesem Brande erneuert. Im August 1799 zog ein französisches Korps unter General Loison durch das Gadmenthal über den Sustenpass. Gadmen ist zu wiederholten Malen von Lawinen heimgesucht worden, besonders schwer am dann auch 1816 und 1817. Das ziemlich rauhe Klima erlaubt höchstens noch einen kümmerlichen Gartenbau. Von den zu Beginn des 19. Jahrhunderts nach vorhandenen Kirschbäumen ist heute jede Spur verschwunden.