Fußton
,
eine vom Orgelbau herstammende Bezeichnung der Tonhöhe (8-Fußton
, 16-, 4-Fußton etc.).
Eine offene
Labialpfeife mittlerer
Mensur
(Prinzipal), die auf den
Ton groß C abgestimmt ist, hat ungefähr eine
Höhe von 8
Fuß.
Es heißen daher alle diejenigen Orgelstimmen, welche auf die
Taste C den
Ton groß C bringen, achtfüßig
(die eigentlichen Normalstimmen, Kernstimmen der
Orgel); dagegen heißt eine
Stimme vierfüßig (steht im 4-F.), wenn sie auf
Taste C einen
Ton gibt, wie ihn eine offene
Labialpfeife von 4
Fuß
Höhe hervorbringt, d. h. klein c, und 16füßig, wenn statt
C das Kontra-C auf die
Taste C kommt. Ebenso gibt es 32füßige, 2 und 1füßige
Stimmen; die
Quintstimmen stehen im 10⅔-,
5⅓-, 2⅔-, 1⅓- oder ⅔-Fußton
, die Terzstimmen im 6⅖-, 3⅕-, 1⅗-, ⅘-, ⅖- oder gar ⅕-Fußton, die Septimenstimmen
im 4 4/7 oder 2 4/7-Fußton
etc., denn die
Quinttöne geben immer den dritten, die
Terztöne den fünften,
die Septimenstimmen den siebenten Partialton einer
Grundstimme (10⅔ ist als 32/3 die zu 32füßigen
Grundstimmen gehörige
Hilfsstimme
etc.). -
Eine übertragene Bedeutung des
Wortes Fußton
ist es, wenn man ganz allgemein nicht nur von einem 8füßigen C, sondern auch D,
E, F etc. und ebenso von 4füßigen etc.
Tönen außer c spricht. So nennt man die
Töne einer ganzen
Oktave
nach dem c, mit dem sie in der Tiefe beginnt: die große
Oktave die 8füßige, die kleine die 4füßige, die eingestrichene
die 2füßige etc. Die gemeinübliche
Abkürzung für Fußton
ist ein ' bei der Zahl, z. B. 4',
8' etc. -
Neuerdings hat man auch angefangen, das Metermaß auf die Bestimmungen der Größe der Pfeife anzuwenden. Man muß dann, um runde Zahlen zu gewinnen, für das normale große C 34 statt 33 Schwingungen in der Sekunde und die Schallgeschwindigkeit = 340 m annehmen. Dann ist Prinzipal 16 Fuß = 5 m (= 340 / 34.2), 32 Fuß = 10 m, 8 Fuß = 5/2 m, 4 Fuß = 5/4 m, 2 Fuß = ⅝ m; Quinten: 10⅔ Fuß = 10/3 m, 5⅓ Fuß = 5/3 m, 2⅔ Fuß = ⅚ m, 1⅓ Fuß = 5/12 m;
Terzen: 6⅖ Fuß = 10/5 m (2 m), 3⅕ Fuß = 5/5 m (1 m), 1⅗ Fuß = 5/10 m (½ m), ⅘ Fuß = 5/20 m (¼ m) etc. Durchaus unpraktisch ist dagegen die Einführung der Dezimalbrüche, da sie das Obertonverhältnis unkenntlich macht.