Furtwangen,
Stadt im Bezirksamt Triberg des bad. Kreises Villingen, 15 km im SW. von Triberg, im südl. Schwarzwalde, an der Breg und der Linie Donaueschingen-Furtwangen der Bad. Staatsbahnen, in 872 m Höhe, hat (1890) als Gemeinde 4202 E., darunter 159 Evangelische, Post zweiter Klasse, Telegraph; Aktienbank, Sparkasse, Gewerbeverein, Filiale der Landesgewerbehalle, großherzogl. Uhrmacher- und Schnitzereischule (1850) für Herstellung von Uhrgehäusen und geschnitzten Holzarbeiten, Gewerbeschule, Strohflechtschule, eine vom Gewerbeverein 1872 erbaute Gewerbeausstellungshalle mit einer
mehr
Sammlung alter Schwarzwälder Wanduhren vom Ende des 16. Jahrh. an, ständiger Ausstellung von Erzeugnissen der Schwarzwälder Gewerbethätigkeit, Zeichenbureau und einer Bibliothek; ferner bedeutende Fabrikation aller Arten Uhren mit und ohne Gehäuse sowie von feinern Schwarzwälder Taschenuhren, Orchestrions und andern Musikinstrumenten, von Luftdrucktelegraphen, Strohhüten und Strohgeflechten sowie lebhaften Holzhandel. - Furtwangen wurde im 9. Jahrh. vom Kloster St. Georgen gegründet, welches im Zinken Katzensteig einen Fronhof besaß, und bildete mit einigen Zinken eine der 10 Vogteien der Herrschaft Triberg. 1749 wurde es zum Marktflecken, 1873 zur Stadt erhoben und litt wiederholt durch große Brände (1704, 1712, 1857). -
Vgl. Kreuzer, Zeitgeschichte von Furtwangen (1850).